Mutmaßlicher Miri-Clan-Anführer nach Deutschland ausgeliefert | Aktuelle Stunde
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Mutmaßlicher Miri-Clan-Anführer nach Deutschland ausgeliefert
Stand: 05.08.2024, 18:47 Uhr
Jahrelang fahndete das Düsseldorfer Landeskriminalamt nach einem der Köpfe des Miri-Clans. Nach seiner Festnahme in der Türkei ist der 38-Jährige zurück in Deutschland.
Bandenmäßiger Kokainhandel im hohen zweistelligen Kilobereich: Die Vorwürfe wiegen schwer gegen den 38-Jährigen, einer der mutmaßlichen Chefs des libanesischen Miri-Clans. Der 38-Jährige hatte sich vor einer groß angelegten Razzia 2021 nach Spanien abgesetzt. Seitdem wurde er mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Schon im März gelang die Festnahme in der Türkei. Am Samstag wurde der Mann nach Deutschland abgeschoben. Das Dortmunder Amtsgericht informierte den Clan-Anführer über zwei der gegen ihn vorliegenden Haftbefehle und vollstreckte sie.
Mehrere Haftbefehle vollstreckt
Ursprung der Fahndung war eine große Drogenrazzia gegen den Clan im Ruhrgebiet vor drei Jahren. Die Dortmunder Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Festgenommene auch vom Ausland aus Drogengeschäfte im Ruhrgebiet unter Kontrolle gehabt hat. Deswegen gibt es auch zwei Haftbefehle, die jeweils für das Handeltreiben aus Deutschland und der Türkei gelten.
Der Miri-Clan betreibt seine illegalen Drogen- und Waffengeschäfte vor allem im Ruhrgebiet, stammt aber ursprünglich aus dem Libanon. Seit 2020 ermitteln die Behörden, die bereits mehrere am Handel beteiligte Menschen festgenommen haben.
Gepanschtes Kokain aus dem Ruhrgebiet
In Dortmund und Werl soll die Gruppe Zwischenlager für Kokain betrieben haben. Die Drogen sollen sie selbst hergestellt und als angeblich peruanisches und damit auch teureres Kokain weiterverkauft haben.
Der Miri-Clan ist mit der organisierten Kriminalität verwoben und weist mafiöse Strukturen auf. Unzählige Straftaten spielen sich in der Türsteher-Szene, im Rotlicht-Milieu oder im Glücksspiel-Geschäft ab. Die Ermittlungen sind meist sehr rechercheintensiv, da es in der Regel keine Aussteiger und keine Zeugen gibt.
Unsere Quellen:
- Staatsanwaltschaft Dortmund
Über dieses Thema berichtet der WDR am 05. August 2024 auch auf WDR2 und im WDR Fernsehen.