Beim Herzstillstand zählt jede Minute: Deswegen gibt es im Kreis Unna seit acht Jahren das Projekt "Mobile Retter". 568 potentielle Ersthelfer sind dort registriert und bei knapp 1800 Einsätzen haben die Ehrenamtler schon unterstützt, auch in Lünen.
Sie bekommen über eine App eine Benachrichtigung auf ihr Handy, wenn in der Nachbarschaft ein medizinischer Notfall eintritt. Das kann im Zweifel der direkte Nachbar sein. Durchschnittlich 4 Minuten und 47 Sekunden braucht ein solcher mobiler Retter.
Ehrenamtlern fehlen Hilfsmittel
Die Ersthelfer können schon Hilfsmaßnahmen einleiten, bevor der Rettungsdienst vor Ort ist. Doch anders als die Sanitäter sind die mobilen Retter oft nicht ausgestattet und kommen ohne Geräte und Ausrüstung bei den medizinischen Notfällen an.
Das will der Verein "Lüner helfen Lünern" ändern. Der Verein hat ausgerechnet: Wenn jeder einzelne Anwohner 20 Cent spendet, könnte man damit sieben der wichtigen "Defis" für mobile Retter anschaffen. Und würde damit schon für ein Stück mehr Sicherheit bei medizinischen Notfällen sorgen.
Defibrillatoren gelangen sofort an den Notfallort
Mittlerweile ist sogar genug Geld für acht Defibrillatoren da. Sie werden an Ersthelfer in verschiedenen Stadtteilen übergeben. Üblich ist eigentlich, dass die Geräte in Firmen oder öffentlichen Gebäuden platziert werden. Die erstmal dort zu holen, nimmt viel Zeit in Anspruch. Zeit, die ein Patient im Notfall vielleicht nicht hat.
Das Projekt ist nach Angaben des Vereins deutschlandweit einmalig. Und bei den acht Defibrillatoren aus Lünen soll es nicht bleiben: Der Verein hofft, dass die Idee im ganzen Land Schule macht - und damit mehr Menschenleben gerettet werden können.
Unsere Quellen:
- Verein "Lüner helfen Lünern"
Über dieses Thema berichtet der WDR am 13.11.2024 auch im Radio, auf WDR 2.