Blackouts: Krisenstäbe im Ennepe-Ruhr-Kreis bekommen Satellitentelefone
Stand: 22.12.2022, 11:55 Uhr
Wenn der Strom ausfällt und es einen sogenannten "Blackout" gibt, sollen die Krisenstäbe im Ennepe-Ruhr-Kreis über Satelittentelefone miteinander kommunizieren. Die wurden jetzt angeschafft.
Von Daniel Chur
Ingo Brune begutachtet in seiner THW-Zentrale das neue Gerät. Es sieht ein bisschen aus wie ein Handy aus den neunziger Jahren mit besonders dicker Antenne. Ein langes Kabel verbindet das Satellitentelefon mit einem grau-beigen Metallgerät, dem Notstromaggregat.
Geräte an Städte, Feuerwehren und Hilfsorganisationen
Ingo Brune vom THW in Hattingen
Das Technische Hilfswerk in Hattingen ist kürzlich vom Ennepe-Ruhr-Kreis mit dem neuen Satellitentelefon beliefert worden, ebenso wie andere THW-Zentralen im Kreis, Hilfsorganisationen und die Feuerwehren. Außerdem sind 15 Telefone am Mittwoch an die Krisenstäbe der Ennepe-Ruhr-Städte ausgegeben worden.
„Es gibt eine gewisse Beruhigung", sagt Ingo Brune, Leiter des THW Hattingen. "Es ist eine von mehreren Möglichkeiten, die man hat, wenn der Betrieb ausfällt. Wir verbinden dann den Krisenstab mit den Hilfsorganisationen, der Feuerwehr und dem THW.“
Vorbereitungen schon seit Monaten
Laut Brune hat die Vorbereitung auf mögliche Stromausfälle, ob nun hervorgerufen durch Energiemangel oder durch Naturkatastrophen, schon seit einigen Monaten Priorität.
Dazu gehört vor allem auch die Kommunikation: Wenn Handyakkus nach kurzer Zeit alle sind und auch das ganze Netz zusammenbricht, müssen die Krisenmanager über alternative Kommunikationswege miteinander sprechen können. Die neuen Telefone, die auch an Notstromaggregate angeschlossen werden können, ermöglichen Sprach- und Daten-Verbindungen via Satellit.
Kreis weist in Technik ein
So wie das THW arbeiten sich nun auch die anderen Organisationen und die Städte in die Technik der neuen Geräte ein. "Die Technik zu haben ist das eine, mit ihr umzugehen das andere", so Daniel Koch, beim Ennepe-Ruhr-Kreis verantwortlich für den Bevölkerungsschutz. "Daher haben wir natürlich alle entsprechend eingewiesen und auf Unterschiede im Vergleich zum Telefonieren mit anderen Geräten hingewiesen."
Weder der Kreis noch das THW wollen die Vorbereitungen so verstanden wissen, dass man fest mit Blackouts rechnet. Im Notfall sei es aber wichtig, bereit zu sein, so der Hattinger THW-Chef Ingo Brune: "Man muss immer im Hinterkopf behalten, wir wissen nicht, was kommt. Aber wir sind im Fall der Fälle da."
Über dieses Thema haben wir am 22.12.2022 im Radio in der WDR 2 Lokalzeit Rhein/Ruhr berichtet.
Blackout-Angst: Alles Panikmache?
Monitor. 27.10.2022. 09:11 Min.. UT. Verfügbar bis 30.12.2099. Das Erste. Von Herbert Kordes, Jan Schmitt, Martin Suckow, Sebastian von Hacht.