Filter sollen helfen: Uniklinik kämpft gegen Krankheitserreger
Lokalzeit Ruhr. 20.11.2024. 01:52 Min.. Verfügbar bis 20.11.2026. WDR.
Filter sollen helfen: Uniklinik kämpft gegen Krankheitserreger
Stand: 20.11.2024, 12:41 Uhr
Die Uniklinik Essen forscht weiter nach der Ursache für Krankheitserreger im Trinkwasser. Nun sollen Filter helfen.
Schon seit Wochen sind Krankheitserreger im Leitungswasser der Uniklinik. Um das Problem zu lösen, hat das Krankenhaus jetzt Filter an Waschbecken und Duschen eingebaut. "Mittlerweile haben wir an 98 Prozent der Leitungen solche Filter installiert", sagt der ärztliche Direktor Jochen Werner.
Folgen für Mitarbeitende und Patienten
Mittlerweile ist klar, um welche Erreger es sich handelt: Enterokokken. Das ist eine Bakterienart, die unter anderem gefährliche Blutvergiftungen hervorrufen kann. Besonders gefährlich sind die Bakterien für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie Ältere, Kranke oder Babys.
Wochenlang musste das Personal Leitungswasser für die Zubereitung von Medikamenten oder für Tee oder Kaffee abkochen. Das ist mit dem Einbau der Filter nun nicht mehr nötig. Allerdings halten die Filter nur wenige Monate und müssen immer wieder ausgetauscht werden.
Das Klinikum ist zusammen mit den Stadtwerken und dem Gesundheitsamt immer noch intensiv auf der Suche nach dem Grund für die Verunreinigung des Wassers, so der ärztliche Direktor. Eine Ursache sei aber immer noch nicht gefunden.
"Ich bin froh, dass wir konstruktiv und mit hoher Intensität zusammenarbeiten, um das Problem der Trinkwasserbelastung grundsätzlich und dauerhaft zu lösen", sagt Prof. Werner. Ob Leute zu Schaden gekommen sind, könne man nicht genau sagen. "Wir sind in einem Krankenhaus mit unendlich vielen Keimen, sie können nicht sicher sein, woher eine Infektion genau kommt", meint der Ärztliche Direktor.
Legionellen und E-Coli im Wasser
Bereits im Juli waren im Essener Uniklinikum Legionellen und E-Coli-Bakterien im Wasser aufgetaucht. Mitte Oktober war es der Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa. Der Keim kann bei bestimmten Personen Infektionen auslösen, zum Beispiel eine Lungenentzündung.
- Unsere Quellen:
- WDR Reporterin vor Ort
- Uniklinik Essen