Ein Hund und ein Mann in Jagdkleidung auf einer Bühne. Im Hintergrund der Schriftzug "Jagd & Hund".

Sechs Tage lang: Messe "Jagd und Hund" in Dortmund beginnt

Stand: 30.01.2024, 06:00 Uhr

In den Dortmunder Westfalenhallen beginnt am Dienstag die Messe "Jagd & Hund". Dabei dreht sich bis Sonntag alles um die Jagd - von der Waffe bis zum Hochsitz.

Die Messe "Jagd & Hund" ist nach Angaben der Westfalenhallen die größte Publikumsmesse dieser Art in Europa. Etwa 70.000 Besucherinnen und Besucher zählte der Veranstalter im vergangenen Jahr, an den sechs Messetagen in diesem Jahr wird mit ähnlich viel Publikum gerechnet.

Hildegard Zervos bei den 24. Deutschen Meisterschaft der Hirschrufer in Dortmund.

Fester Bestandteil: der Hirschrufer-Wettbewerb

Neben Messeständen gibt es auch viel Action: wie etwa Flugshows mit Greifvögeln oder dem traditionellen Hirschrufer-Wettbewerb.

Jagdreisen in der Kritik

Allerdings war im Vorfeld auch Kritik laut geworden, dass Aussteller zugelassen sind, die Jagdreisen nach Russland im Programm haben, wie etwa "Russia Tours" aus Sehnde in Niedersachsen. Dessen Geschäftsführer Eduard Schleuning bestätigte dem WDR, dass "Russia Tours" nach zwei Jahren Pause in diesem Jahr erstmals wieder dabei sei.

Man werde aber vor allem Reisen nach Kasachstan, Kirgisistan, Aserbaidschan und Tadschikistan anbieten. Jagdreisen nach Russland werde man erst wieder unternehmen, wenn der Krieg gegen die Ukraine beendet sei. Interessenten nehme man auf eine Warteliste.

Die Westfalenhallen als Veranstalter betonten, dass Jagdreisen nach Russland nicht verboten seien und man keine Handhabe gegen solche Anbieter habe.

Aber auch Jagdreisen in andere Regionen der Welt rufen regelmäßig Kritikerinnen und Kritiker auf den Plan. Sie lehnen die Messe ab, weil hier für Reisen mit der Möglichkeit, gefährdete Tierarten zu töten, geworben wird. Bereits im vergangenen Jahr hatten 36.000 Menschen eine Online-Petition für die Abschaffung der Jagdmesse unterstützt.

Immer mehr Jägerinnen und Jäger

In Deutschland gibt es aktuell weit über 400.000 Jägerinnen und Jäger - so viele wie noch nie. Ein Grund für diesen Boom dürfte auch das Naturerlebnis sein: Bei einer Umfrage des Deutschen Jagdverbandes unter 6.500 Jagdschülerinnen und Jagdschülern aus dem Jahr 2021 gaben drei Viertel an, dass sie gerne in der Natur seien.

Einige Hunde und jägerlich gekleidete Menschen

Für die Jagd gibt es immer mehr Interesse

Zwei Drittel meinten, die Jagd sei für sie angewandter Naturschutz, für knapp die Hälfte steht das Essen von Wildfleisch im Vordergrund.

Über dieses Thema berichten wir am 30.01.2024 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Dortmund.

Unsere Quellen:

  • WDR-Recherchen
  • Westfalenhallen Dortmund
  • Deutscher Jagdverband
  • Reiseanbieter "Russia Tours"