Freibad Großenbaum in Duisburg unter Wasser
02:14 Min.. Verfügbar bis 02.07.2026.
Freibad Großenbaum in Duisburg unter Wasser
Stand: 03.07.2024, 11:11 Uhr
Seit Wochen steht das Freibad Großenbaum im Süden von Duisburg unter Wasser. Der Verein glaubt nicht, dass er diese Saison noch Badegäste empfangen kann.
Von Katharina Paris
Nur noch die Geländer der Treppen ragen oben aus dem Wasser heraus, der 15 Meter breite Sandstrand: verschwunden. Und auch der Gehweg am Rande des Sees ist nicht mehr zu erkennen. Das Freibad Großenbaum im Süden Duisburgs ist abgesoffen.
Seit Monaten trägt das Baggerloch nach dem vielen Regen zu viel Wasser. Nachdem die Verantwortlichen des Vereins vor ein paar Wochen noch Hoffnung hatten, wird jetzt klar: Diese Saison können sie wohl abschreiben.
Hoher Grundwasserstand – das Wasser kann nicht abfließen
„Wir müssen abwarten, aber es sieht nicht gut aus“, sagt Frank Skrube, Vorsitzender des Trägervereins. „Für Juni und Juli sind diese Wasserstände absolut ungewöhnlich. So was gab es in der Geschichte des Freibads noch nie.“ Der See ist eigentlich ein Baggerloch, direkt neben einem Wohngebiet. Drumherum gibt es kaum Fläche, das Wasser kann sich nicht verteilen.
Das Wasser im Schwimmbad kann nicht abfließen
Auch Abläufe sind nicht vorhanden. Hinzu kommt, dass das Grundwasser nach dem vielen Regen seit Herbst enorm gestiegen ist. Teilweise lagen die Grundwasserstände in Duisburg Anfang des Jahres bis zu einem Meter über den bisherigen Höchstständen.
Der Großenbaumer See ist im Sommer vor allem für Familien mit Kindern Anziehungspunkt. An heißen Tagen bei über 30 Grad kommen hier laut Verein schon mal bis zu 1500 Gäste zu Besuch. Und die spülen Geld in die Kassen. Das wird dieses Jahr natürlich fehlen.
Katastrophe für Freibad und Gastronomie
„Man kann sagen, dass wir pro Jahr in der Regel zwischen sieben und zehntausend Euro Überschuss erwirtschaften. Wenn die ausbleiben, ist kein Geld mehr für Investitionen im nächsten Jahr da“, erklärt Frank Skrube. Was das auf lange Sicht für das Freibad bedeutet, möchte er sich jetzt noch nicht vorstellen.
Gastro-Betreiber Dennis Samonte macht durch Hochwasser Minus
Auch der Pächter der Gastronomie, Dennis Samonte, macht ein Minusgeschäft. Eigentlich verkauft er hier Pommes, Eis und kühle Getränke. Aktuell verirrt sich hier aber kein Besucher hin. „Keine Badegäste, kein Umsatz. Wir versuchen jetzt Ausweichprogramme zu erstellen, um die Ausfälle zumindest ein bisschen zu kompensieren.“ Im Juli will er an einem Wochenende Hüpfburgen für Kinder aufbauen.
Die Stammgäste müssen auf andere Freibäder ausweichen
Auch wenn das Wetter in den nächsten Wochen besser werden sollte: Dass Kinder und Jugendliche hier ihre Sommerferien verbringen können, ist sehr unwahrscheinlich. Sie werden auf die umliegenden Seen ausweichen müssen. Immerhin ist das Freibad Wolfssee an der Duisburger Sechs-Seen-Platte nur wenige Kilometer entfernt.