Swatting in Essen: SEK steht nachts am Ehebett
Aktuelle Stunde . 26.03.2024. 31:25 Min.. UT. Verfügbar bis 26.03.2026. WDR. Von Julia Stotz.
SEK-Einsatz nach Fake-Notruf in Essen: Verdächtige gefasst
Stand: 26.03.2024, 11:30 Uhr
Die Polizei Essen hat zwei Männer ermittelt, die mit einem gefakten Anruf einen SEK-Einsatz im Stadtteil Stoppenberg ausgelöst hatten. Ein Mann hatte vorgetäuscht, er habe seine Frau umgebracht. Ein SEK stürmte daraufhin die Wohnung eines ahnungslosen Ehepaars.
Von Denise Friese
Die Essener Polizei ist nach dem Notruf vor zwei Wochen jetzt einem Täterduo auf die Spur gekommen. Zwei Männer aus dem Ruhrgebiet sollen eine Gewalttat vorgetäuscht und mit einem Notruf bei der Polizei einen gefährlichen SEK-Einsatz ausgelöst haben.
Bei dem Fall in Essen rief einer der beiden spät abends am 11. März den Notruf der Polizei und gab an, seine Frau erschossen zu haben. Er drohte außerdem, auch Einsatzkräfte erschießen zu wollen. Sofort rückte eine Spezialeinheit der Polizei (SEK) schwer bewaffnet zu der angegebenen Wohnung in Essen- Stoppenberg aus und öffnete gewaltsam die Tür.
Ahnungsloses Ehepaar aus dem Schlaf gerissen
Die Einsatzkräfte fanden weder einen Täter, noch eine tote Frau. Das SEK riss ein ahnungsloses Ehepaar aus dem Schlaf. Die Polizei vermutete daraufhin einen Fake-Anruf und ermittelte jetzt die mutmaßlichen Täter.
"Swatting": Vortäuschen von Notfällen
Hinter dem sogenannten "Swatting", also dem Vortäuschen von Notfällen, sollen ein 24-jähriger Mann aus Oberhausen und ein 19-Jähriger aus Dortmund stecken. Möglicherweise sind die beiden für weitere Fälle in ganz Deutschland verantwortlich.
Große Belastung für Opfer
"Neben dem materiellen Schaden, stellt ein solcher Einsatz immer eine große Belastung für die Betroffenen dar," schreibt die Polizei. Die Folgen eines solchen Einsatzes können körperliche und psychische Schäden sein. Da die Einsatzkräfte von einer ernsthaften Bedrohung ausgehen mussten, hätte es auch zu einem Schusswaffengebrauch kommen können.
Strafverfahren eingeleitet
Gegen die beiden Verdächtigen läuft ein Strafverfahren unter anderem wegen Vortäuschens einer Straftat und wegen des Missbrauchs von Notrufen. Die Beamten durchsuchten ihre Wohnungen und und prüfen nun, ob die beiden Männer für weitere Fälle verantwortlich sind.
Unsere Quelle:
- Polizei Essen
Über dieses Thema berichten wir auch am 26.3. in der Lokalzeit Ruhr.
