Bogenschütz:innen wollen Trainingshalle
Lokalzeit aus Dortmund. 25.09.2024. 03:17 Min.. Verfügbar bis 25.09.2026. WDR. Von Kay Bandermann.
Baroper Bogenschützen planen olympiareife Trainingshalle
Stand: 26.09.2024, 07:13 Uhr
Ein Dortmunder Verein hat große Pläne im Bogenschießen. Der TuS Barop möchte Deutschlands erste Indoor-Trainingsstätte mit olympischer 70-Meter Distanz bauen.
Von Kay Bandermann
Für seinen Traum fehlt Bernhard van Bonn etwa eine Million Euro. Das ist die Finanzierungslücke für den Hallenkomplex, hat der Vorsitzende des TuS Barop mit seinem Architekten ausgerechnet. Etwa die gleiche Summe kann der Verein aus dem Dortmunder Süden selbst aufbringen.
"Und dann kommen da noch Eigenleistungen durch die Mitglieder zu", sagt van Bonn. Sprich: die Schützen legen den Bogen zur Seite und packen selbst an.
Olympiastützpunkt – aber keine Gelder
Leon Zemella und Paulina Middendorff beim Training
Ein offizieller Olympia-Stützpunkt ist der Baroper Platz schon jetzt. Das ist einer der Gründe, warum Paulina Middendorff (16) aus Hamm und Leon Zemella (18) sogar aus Ibbenbüren regelmäßig nach Dortmund fahren. Hier finden sie ideale Trainingsbedingungen – inklusive Trainer. Beiden gehören zur Spitze der deutschen Nachwuchsschützen und haben schon internationale Wettbewerbe hinter sich.
Das Ziel: "Die Olympischen Spiele 2028", sagt Leon selbstbewusst. Und auch Paulina meint: "Olympia wäre schon sehr cool".
Ungleiche Bedingungen im internationalen Vergleich
Selbst in diesen Tagen trainieren die beiden Nachwuchskader-Mitglieder bei Wind und Wetter. Doch schon bald geht es in die Halle. Dann müssen sie in einer städtischen Schulsporthalle auf 18 Meter Distanz schießen. "Das sind im internationalen Vergleich keine angemessenen Bedingungen", sagt Leon Zemella. Deshalb begrüßen sie die Pläne für die Indoor-Anlage.
Land NRW stellt hohe Hürden auf
So würde sich der TuS Barop seine neue Trainingsanlage wünschen
Das Problem ist die Finanzierung. Die Stadt Dortmund will eine Förderung prüfen. Doch ihre Mittel sind begrenzt. Für die Sportstättenförderung zuständig ist das Land NRW. Doch die Staatskanzlei winkt auf WDR-Anfrage ab: der Platz in Barop habe nicht den Status eines "Landesleistungsstützpunktes im besonderen Landesinteresse".
Die Liste von Anforderungen dafür ist lang: mindestens zehn Leistungsschützen, hauptamtliche Trainer, Unterkünfte für Sportler etc.
Neuer Plan: Bundesleistungszentrum
"Völlig überzogen", findet das Markus Bartsch vom Westfälischen Schützenbund. Er hegt einen anderen Plan, bei dem er auf das Land verzichten könnte. "Wir wollen Barop zum Bundesleistungszentrum machen mit Förderung aus Berlin". Einziger Haken: den nächsten Antrag dafür kann er erst in vier Jahren stellen. "Doch in dieses Konzept würde eine Ganzjahreshalle sehr gut passen", sagt Bartsch.
Unsere Quellen:
- Tus Barop
- WDR-Reporter vor Ort