Ärzte beim Warnstreik im Rheinland

Ärzte-Warnstreik an sechs kommunalen Krankenhäusern in NRW

Stand: 09.05.2023, 13:49 Uhr

An städtischen Krankenhäusern in NRW ist es heute zu Einschränkungen gekommen. Der Grund: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert mehr Geld. In NRW sind Kliniken in Ostwestfalen, im Ruhrgebiet und am Niederrhein betroffen.

Die Warnstreiks an kommunalen Kliniken in NRW gehen weiter. Etwa 10.000 Ärzte haben nach Angaben des Marburger Bundes heute bundesweit die Arbeit niedergelegt. Zur zentralen Kundgebung in Frankfurt am Main seien 5.000 Menschen gekommen, teilte die Gewerkschaft mit. "Wir kämpfen für unseren Beruf, wir lassen uns aber nicht verheizen", sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Susanne Johna einer Mitteilung zufolge bei der Kundgebung. Einige Mediziner protestierten auch in ihren Heimatstädten. In Neuss zum Beispiel kamen Beschäftigte vor einem städtischen Krankenhaus zusammen.

Sechs Kliniken in NRW betroffen

In Nordrhein-Westfalen sind neben Neuss auch Krankenhäuser in Bad Oeynhausen, Detmold, Bielefeld, Gelsenkirchen und Marl betroffen. Die Mediziner in den Kliniken wollen auf ihre Forderungen aufmerksam machen. Sie fordern rückwirkend einen Inflationsausgleich und eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände lehnte das bislang als überzogen ab - ohne ein eigenes Angebot vorzulegen.

Klinikärzte streiken

WDR 5 Westblick - aktuell 30.03.2023 04:43 Min. Verfügbar bis 29.03.2024 WDR 5


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Planbare Operationen verschoben

Die betroffenen kommunalen Krankenhäuser hatten angekündigt, dass aufschiebbare Operationen ausfallen würden. Eine Notfallversorgung sei aber gewährleistet, versichert der Marburger Bund. Die Gewerkschaft hatte zuletzt Ende März zu einer Arbeitsniederlegung aufgerufen.

Mit dem erneuten Warnstreik soll der Druck auf die Arbeitgeber vor der kommenden Verhandlungsrunde Runde am 22. Mai steigen. Nach Angaben des Marburger Bundes hätten diverse städtische Kliniken versucht, Ärzte von einer Teilnahme am Warnstreik abzuhalten. "Streiken ist jedoch ein fundamentales Grundrecht", sagt Hans-Albert Gehle, der NRW-Vorsitzende der Ärztegewerkschaft.