Ruhr-Uni Bochum: Personalrat kritisiert Einstellungsstopp

Stand: 30.11.2022, 15:41 Uhr

Wegen der drastisch gestiegenen Energiekosten hat die Ruhr-Universität einen Einstellungsstopp verhängt. Der Personalrat ist der Meinung, damit würde an der falschen Stelle gespart werden.

Die Energiekosten machen der Ruhr-Uni Bochum zu schaffen. Weil die Hochschule die massiven Mehrkosten für Strom und Gas nicht aus eigener Kraft ausgleichen kann, dreht sie an der Kostenschraube. Das Rektorat hat "kurzfristige und einmalige Maßnahmen beschlossen", heißt es in einer Pressemitteilung.

Sechs Monate Einstellungsstopp bei 250 Stellen

Fest steht, dass bis Ende Mai kommenden Jahres freiwerdende Stellen nicht nachbesetzt werden - egal ob ein Mitarbeiter in Rente geht oder einen neuen Job annimmt. Es geht laut RUB um 250 Stellen in der Verwaltung und zum Beispiel im Botanischen Garten oder der Bibliothek. Mehr als eine von 10 Stellen wird zunächst nicht wieder besetzt.

Ein Kostenausgleich wird zur Zeit vom NRW-Wissenschaftsministerium geprüft. Die Forschung ist nicht betroffen. Durch die Maßnahme sollen sieben Millionen Euro gespart werden.

Entscheidung ohne Personalrat getroffen

Der Personalrat der RUB kritisiert die Sparmaßnahmen der Hochschule. Besonders, dass der Personalrat an der Entscheidung nicht beteiligt war, stößt auf Gegenwind. Denn scheinbar wurde er vor vollendete Tatsachen gestellt. Mitarbeiterbeteiligung sehe anders aus, so die Kritik. Dass gespart werden müsse, hält das Gremium für unstrittig. Das aber zu Lasten von Abteilungen durchzusetzen, die personell ohnehin kaum über die Runden kämen, sei der falsche Weg.

RUB will mehr Hilfe von Bund und Land

Die Rahmenbedingungen der Strom-und Gaspreisbremse vom Bund sowie die Haushaltsplanungen des Landes NRW reichen der Uni nicht. Im Moment müsse man davon ausgehen, "dass wir die massiven Mehrkosten für Strom und Gas nur zu einem geringen Anteil kompensiert bekommen", sagt die Kanzlerin der Ruhr-Universität Bochum, Christina Reinhardt.

Auf WDR-Anfrage heißt es von den anderen Hochschulen im Ruhrgebiet, dass sie keine solchen Maßnahmen planen. Alle Hochschulen des Landes haben vereinbart, ihren Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken.

Über dieses Thema haben wir am 30. November 2022 auch in der WDR 2 Lokalzeit um 15:31 Uhr berichtet.