Betrug bei Studenten in Dortmund: Kein WG-Zimmer trotz Mietvertrag und Zahlung
Lokalzeit aus Dortmund. 03.04.2024. 02:35 Min.. Verfügbar bis 03.04.2026. WDR. Von Dirk Planert.
Betrug bei Studenten in Dortmund: Kein WG-Zimmer trotz Mietvertrag und Zahlung
Stand: 03.04.2024, 16:18 Uhr
Ein Mietbetrüger hat es auf Studenten abgesehen. Trotz Mietvertrag und erster Zahlung bleibt die Wohnung verschlossen. Mindestens zehn Opfer haben bereits über 1000 Euro verloren.
Von Dirk Planert
Arber Ndoi ist Mathematikstudent, 20 Jahre alt und war auf der Suche nach einem WG-Zimmer. Über ein Internetportal wird er dann fündig: im Dortmunder Stadtteil Körne. Die Besichtigung verläuft unauffällig und er unterschreibt den Mietvertrag. Zu zahlen sind vorab 700 Euro Kaution, 250 Euro für Möbel und 360 Euro für die erste Miete. Macht insgesamt 1310 Euro, die er schließlich überweist.
Arber Ndoi steht vor dem Haus, in das er eigentlich einziehen wollte.
Am 1. Februar will er dann einziehen und klingelt bei seinem neuen Vermieter. Der behauptet, nicht zu Hause zu sein. Doch Arber Ndoi sieht von außen, dass sehr wohl jemand in der Wohnung ist. Über WhatsApp schreibt er seinem Vermieter, dass er ihn von außen sehe. Der kommt dann runter und redet sich raus, er habe jetzt keine Zeit und gerade Besuch. Der Student geht daraufhin zur Polizei und erstattet Anzeige wegen Betrugs.
Täter noch nicht gefasst – Betrugsmasche läuft weiter
Die Polizei sagt dem Studenten, dass er bereits das zweite Opfer sei. Das war am 1. Februar. Mittlerweile spricht die Polizei in Dortmund von zehn Betrugsopfern. Es ist immer dasselbe WG-Zimmer, immer dieselbe Anzeige auf diversen Internetportalen.
„Die Ermittlungen laufen noch, der Täter ließ sich noch nicht eindeutig identifizieren", sagt Polizeisprecherin Nina Kupferschmidt. Deshalb sei weiterhin Vorsicht geboten. "Besonders dann, wenn Vermieter Druck ausüben und vorab eine höhere Summe haben wollen“. Arber Ndoi hat die Anzeige für das WG-Zimmer erneut gefunden. Dieses Mal in englischer Sprache.
Student hat anderes Zimmer gefunden
Der 20-jährige rechnet nicht damit, dass er sein Geld zurückbekommt. Auch, weil ein Rechtsanwalt vermutlich teurer ist als sein bisheriger Schaden: „Das ist ein harter finanzieller Verlust für mich. Ich muss jetzt sparen und in den Semesterferien noch mehr arbeiten, um dieses Loch wieder zu füllen“.
Einziger Trost ist, das er mittlerweile ein WG-Zimmer gefunden hat: „Das hat alles funktioniert, dieses Mal auch ohne Polizei“.
Unsere Quellen:
- WDR-Recherchen
- Polizei Dortmund