Sie sind unscheinbar, trotzdem sehen wir sie immer häufiger im Ruhrgebiet am Straßenrand: sogenannte Panzerblitzer: Es handelt sich dabei um gut geschützte Anhänger. Städte und Kommunen können sie ohne großen Aufwand dort aufstellen, wo sie mehr für die Verkehrssicherheit tun wollen - denn Rasen ist Unfallursache Nummer eins. Gleichzeitig sind die Blitzer für die Städte sehr lukrativ.
Vorwurf - Blitzer als Abzocke?
Die Stadt Bochum nutzt so einen Blitzer-Anhänger seit rund drei Jahren. Vor ein paar Jahren hatte sie auf der Herner Straße die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer runtergesetzt, um die Luftqualität zu verbessern.
Tempo 30 bleibt dort weiter bestehen. Damit sich jeder dran hält, kontrolliert dort der Panzerblitzer immer wieder die Autos. Die einen finden das Tempolimit und die damit verbundenen Kontrollen gut, die anderen halten es für Abzocke: "Ist ein zusätzlicher Kostenfaktor, das hat mit Luft nichts zu tun", so eine Anwohnerin.
Diesen Vorwurf kennt Stadtsprecher Thomas Sprenger: "Aus Sicht des Autofahrers kann ich das verstehen, weil keiner möchte Geld bezahlen. Aber da wäre mein Rat: Fahren Sie so, wie es die Geschwindigkeit vorgibt". Denn das Ziel der Blitzer sei es, die Verkehrssicherheit zu wahren. Der Anhänger wird daher auch vor Kindergärten, Krankenhäusern oder Schulen eingesetzt, so Sprenger.
Panzerblitzer immer beliebter
Die Vorteile der Panzerblitzer liegen auf der Hand: Sie können mit geringem Aufwand bewegt werden und sind sie einmal aufgestellt, muss sich die Stadt kaum noch um sie kümmern. Außerdem sind sie besonders robust. Gleichzeitig fallen sie weniger auf als die Starenkästen und - so hat es sich herumgesprochen - sie bessern die kommunalen Haushalte auf.
"Das ist ein Nebeneffekt", sagt der Bochumer Stadtsprecher Thomas Sprenger "7,3 Millionen Euro ist der Ertrag aller stationären und mobilen Überwachungsanlagen in Bochum. aber das vordringlichste Ziel ist natürlich die Erhöhung der Verkehrssicherheit."
Die Stadt Mülheim nutzt gleich zwei Panzerblitzer, Gelsenkirchen hat ebenfalls einen im Einsatz. Der Landkreis Recklinghausen hat gerade erst einen gekauft und die Stadt Gladbeck prüft einen Kauf. Rund 100.000 Euro kostet so ein Anhänger - das klingt erst einmal teuer, nach nur einem Jahr ist das ausgegebene Geld wieder drin, sagen Experten.
Städte setzen auch weiter auf stationäre und mobile Blitzer
Ehemaliger Blitzer auf der Wuppertaler Straße in Essen
Festinstallierten Blitzer am Straßenrand soll es in den Ruhrgebietsstädten trotzdem weiter geben. Sie stehen meist an Orten, wo Autofahrerinnen und Autofahrer häufig zu schneller fahren. Auch wenn einige stationäre Blitzer in den Ruhrgebietsstädten nicht mehr funktionstüchtig sind, bewegen sie Autofahrer trotzdem häufig zum Bremsen.
Auch die gängigen mobilen Blitzer sollen weiter eingesetzt werden, sie kontrollieren die Geschwindigkeit aus normalen Autos heraus. Zum Beispiel in 30er-Zonen. Denn die mobilen Blitzer sind deutlich flexibler als die Panzerblitzer.