Staus auf der A42, Staus auf den Umleitungsstrecken in Bottrop und Essen und genervte Anwohner. Drei Monate lange war die A42 zwischen Bottrop und Essen gesperrt. Eine harte Probe für Pendler. Doch damit ist jetzt Schluss - teilweise wenigstens. Seit Samstagmittag ist die Brücke über den Rhein-Herne-Kanal immerhin in Richtung Kamp-Lintfort wieder befahrbar.
Schranke sortiert zu schwere Fahrzeuge aus
Hier wird die Schrankenanlage in Richtung Duisburg aufgebaut
Der Schwerlastverkehr wird seit Samstag allerdings mit einer Wiege- und Schrankenanlage ausgebremst. Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen Gewicht dürfen nicht mehr über das bereits beschädigte Bauwerk fahren, um es nicht weiter zu beschädigen. Die Brücke dort muss wegen Rissen saniert werden.
Wiegt ein Lastwagen oder Gespann zu viel, senkt sich die Schranke und es wird über eine weitere Spur von der Autobahn gelotst. Lastwagenfahrern, die das Brückenverbot missachten, droht ein Bußgeld. Die Erfahrungen an anderen für Lkw gesperrten und daher beschrankten Brücken habe gezeigt, dass es immer wieder Fahrer gebe, die sich nicht an das Verbot hielten, hieß es.
Noch kein Freigabetermin für Gegenrichtung
Wann auch die Gegenrichtung wieder befahren werden kann, blieb unklar. Zuvor hatte die Autobahn GmbH dem WDR mitgeteilt, dass die Brücke ab Ostern wieder freigegeben werden solle. Die Arbeiten an der Wiege- und Schrankenanlage, die künftig den Schwerlastverkehr aussperren soll, seien "auf einem guten Weg".
Erst wenn die Brücke neu gebaut worden ist, können Fahrzeuge, die mehr als 3,5 Tonnen wiegen, wieder über die A42 durchfahren. Bis dahin müssen sie in Fahrtrichtung Duisburg am Kreuz Essen-Nord abfahren, in der Gegenrichtung nach Dortmund werden sie in Bottrop-Süd von der Autobahn geleitet.
Brücke bekommt Überwachungsanlage mit Sensoren am Bauwerk
Außerdem wollen Statiker der Freigabe der Brücke erst zustimmen, wenn sofort auf neue Risse reagiert werden kann. Deswegen bekommt jede Aufhängung der Brücke jetzt eine Überwachungsanlage.
Hierbei sollen Sensoren kleinste Bewegungen ab 0,0001 Millimeter registrieren. Passiert das, geben sie Alarm und ein Ingenieur kann sich die Aufhängung genau angucken.
Sicherheit der Brücke hat höchste Priorität
Melanie Nölke von der Autobahn GmbH
Damit die Brückenaufhängungen nicht zu viel belastet werden, sind allerdings noch weitere Maßnahmen nötig. Es wird zwar weiter zwei Fahrspuren geben, die sind aber schmaler als normalerweise und rücken vom äußeren Rand der Brücke in die Mitte. "Je weiter der Verkehr von den Hängern der Brücke weg ist, desto geringer ist die Belastung, denn das Gewicht verteilt sich so auf mehrere Aufhängungspunkte der Brücke", so Melanie Nölke von der Autobahn GmbH.
Brücke ist seit Dezember gesperrt
Die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal war seit Dezember gesperrt. Bei einer Routinekontrolle hatten die Ingenieure Risse an den Hängern festgestellt, die die Fahrbahn halten. Bei genaueren Kontrollen sind dann noch mehr Risse gefunden worden und die Brücke ist gesperrt.
Unsere Quellen:
- Autobahn GmbH
- WDR-Reporter vor Ort
- Nachrichtenagentur dpa