Wie das Steigerlied oder das Fördergerüst gehört sie fest mit zur Identität des Ruhrgebiets: Die Trinkhalle. Seit 2021 ist die sogar immaterielles Kulturerbe. Doch eine Augenweide sind die kleinen Buden, an denen es Süßigkeiten, Zeitungen und das Feierabendbier gibt, nicht immer.
Ausstellung zeigt speziellen Buden-Charme
Genau darum geht es in der Ausstellung des Herner Autors und Journalisten Peter Hesse. Unter dem Titel "Die hässlichsten Trinkhallen des Ruhrgebiets" zeigt er ab Freitagabend in Schwerte 40 der weniger schönen Trinkhallen im Ruhrgebiet. Mit dabei: Buden aus Herne, Gelsenkirchen, Bochum und Dortmund.
Trinkhallen im Ruhrgebiet: Hässlich, aber wichtig
Von Ingo Neumayer
Bier und Zeitung, Klatsch und Gummibärchen: An den Trinkhallen im Ruhrgebiet wird man mit allem versorgt - nur nicht mit Ästhetik. Nun gibt es eine Ausstellung über die hässlichsten Exemplare.
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Den Ursprung hatte das Projekt in der Corona-Zeit, erzählt Hesse. "Ich bin, um dem Lagerkoller zu entgehen, viel durchs Ruhrgebiet gefahren, habe mir Ecken angeschaut, die ich noch nicht so gut kenne und bin dabei immer wieder auf kuriose Buden gestoßen." Zunächst hatte er die Fotos in den sozialen Netzwerken gepostet, sagt Hesse. Bis schließlich die Anfrage für eine Ausstellung kam.
Und was halten die Trinkhallen-Besitzer von seinem Projekt? "In Wanne-Eickel ist mir mal einer hinterer gelaufen und wenn ich nicht schnell genug gewesen wäre, hätte ich vielleicht auch eine Backpfeife gekriegt. Aber der wollte einfach nicht fotografiert werden", erzählt der Journalist.
Trinkhallenbesitzer nehmen es mit Humor
In der Regel würden die Leute das Augenzwinkern, das hinter dem Titel "Hässlichste Trinkhalle" steckt aber verstehen. Manchmal bekäme er sogar Anfragen von Kiosk-Besitzern. "Letzte Woche habe ich noch eine Anfrage gekriegt von einer Trinkhalle in Bochum-Ehrenfeld. Ich soll unbedingt mal vorbeikommen, ich hätte ihre Bude ja noch nicht."
Zu sehen ist die Austellung "Die hässlichen Trinkhallen des Ruhrgebiets" ab Freitag um 19 Uhr im Wuckenhof in Schwerte. Der Eintritt ist frei.
Unsere Quellen:
- Journalist Peter Hesse
- WDR-Reporterin