Füttern und Ausmisten – Alpakas suchen Minijobber
Lokalzeit aus Dortmund. 20.08.2024. 03:03 Min.. Verfügbar bis 20.08.2026. WDR. Von Katja Leistenschneider.
Füttern und Ausmisten – Alpakas suchen Minijobber
Stand: 20.08.2024, 20:41 Uhr
Zwölf Alpakas auf der Farm "Vivamos Alpaka" in Castrop-Rauxel suchen jemanden, der beim Füttern, Aufräumen und Versorgen hilft.
Von Katja Leistenschneider
Wir sind noch nicht ganz aus dem Auto ausgestiegen, da ist schon klar, wer hier auf dem Hof in Castrop-Rauxel Langeweile hat: Fridolin, der graue Esel, der neugierig am Zaun der großen Weide steht und lauthals um Aufmerksamkeit bettelt.
Durch die großen Maschen des Zauns wird er einmal schnell gekrault, bevor es zu den eigentlichen Stars des Hofes geht: den Alpakas. Für die wird hier nach Minijobbern gesucht. Das klingt nach einem kuscheligen Job – oder? Und da stehen sie auch schon. In einem Verschlag, gleich neben Fridolins Weide, dicht beieinander – und gucken entspannt vor sich hin. Die Augen braun und groß, die Haare wuschelig mit Undercut und keck gespitzten Ohren.
Willkommen im Wohnzimmer der "Vivamos Alpakas"
Der Verschlag ist so etwas wie das Wohnzimmer der Alpakas – und stinkt. Und zwar nicht zu knapp. Janine und Nora rücken mit Schaufel und einem Rechen an. Sie sind die zukünftigen Kolleginnen hier auf der Alpakafarm. Und während sie den Mist der flauschigen Tiere zusammenkehren, verziehen sich die "Alpis" nach draußen. Nora lacht: "Es riecht wie auf dem Bauernhof. Wobei die Alpakas selber nach Popcorn riechen."
Der Mist kommt in die Schubkarre, neues Heu wird eingestreut – und schon mieft es nicht mehr ganz so streng. Bleibt die Frage: Darf man nach getaner Arbeit ein bisschen mit den Alpakas kuscheln?
Alpakas sind keine Kuscheltiere
Tatsächlich haben die Alpakas es nicht so mit dem Kuscheln. Sie sind Fluchttiere und immer auf der Hut, erzählen uns die Pflegerinnen. Wer Futter bringt, dem nähern sich die Tiere aber gerne – doch das war's dann auch schon. "Das musste ich auch erst lernen", sagt Nora.
Direkt neben ihr steht die einzige Ausnahme der Castroper Tierfarm: Heinrich, ein weißes Alpaka mit strubbeligem Mittelscheitel. "Heinrich ist hier geboren, der verträgt das Kuscheln." Sagt's. Streichelt den Wallach – und der dreht sich langsam weg und sucht lieber noch etwas von dem frischen Heu.
Auch Schweine & Co. müssen versorgt werden
Nora Itzek (37) und Schwein Schröder
Nebenan beschwert sich Esel Fridolin wieder und scharrt mit den Hufen am Tor, während auf der anderen Seite des Verschlages die Schweine grunzen und schmatzen. Auch für sie sind die potentiellen Minijobber zuständig. Ein paar Äpfel bringen Leben in den Schweinestall – und irgendwie wirkt die Fütterung sogar etwas bedrohlich. Aber Nora schüttelt den Kopf. "Das sind so liebe Tiere, denen muss man in die Augen schauen, dann sieht man, wie lieb und gütig die sind."
Pflegerin Nora bringt den Ziegen frisches Heu.
Auf der großen Weide geht die Arbeit weiter. Janine hat gerade "abgeäppelt", also Mist eingesammelt. Nora bringt frisches Heu. Und sofort machen sich die beiden Schafe, die Ziegenböcke und der eitle Esel auf den Weg zum Trog.
"Das ist hier schon richtige Arbeit", sagt Chefin Marén Giese, "da muss man auch mal einen Zaun reparieren oder Schubkarren voller Mist fahren. Das ist körperliche Arbeit." Und zwar eine sehr schöne, finden die drei. Wer sich das auch vorstellen kann, ist bei "Vivamos Alpaka" in Castrop-Rauxel richtig. Die Farm sucht derzeit Helfer, die tatkräftig anpacken können und sich was dazuverdienen wollen.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporterin vor Ort