Sie haben ein Zelt, Pavillons und alles, was zu einem richtigen Camp dazugehört, auf der großen Wiese vor der Pauluskirche in der Bochumer Innenstadt aufgebaut. Sie, das sind die Mitglieder der Bewegung Fridays for Future und die Initiatoren des "Klimacamp Bochum".
Mit Workshops und Poetry-Slam gegen den Klimawandel
Das Ziel des Klimacamps: Eine möglichst große Aufmerksamkeit für den drohenden Klimakollaps schaffen. "Wir wissen, dass nach Angabe des Weltklimarates die 1,5-Grad-Grenze bereits am Ende der 2030er Jahre zeitweise überschritten wird. Genau aus diesem Grund ist es besonders wichtig, jetzt noch stärker auf die Thematik aufmerksam zu machen", sagt Emil vom Klimacamp.
Unterstützung erhalten die Aktivisten von der nahe gelegenen Kirche, die für das vom 16. bis zum 26. Juni dauernde Camp zum Teil ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.
Im Camp sollen beispielsweise Workshops für Schulklassen abgehalten werden; auf einem Poetry Slam soll das Thema Klimawandel literarisch verarbeitet werden. Emil, der selbst Schüler ist, möchte hier ganz bewusst seine Mitschülerinnen und Mitschüler ansprechen. Die Workshops sollen ein Beitrag zur politischen Bildung sein.
Denke global, handle lokal
Dabei wollen die Camp-Mitglieder aber auch ihre Stadt Bochum nicht aus den Augen verlieren. "Nicht erst seit dem gescheiterten Radentscheid ist klar, dass die Fahrradpolitik der Stadt Bochum unzureichend ist. Wir haben einen klaren Mangel an gesicherter Fahrradinfrastruktur in Bochum", äußert sich Carla vom Klimacamp Bochum.
Das Klimacamp wird sich aber nicht nur auf den Platz vor der Kirche begrenzen. Um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen und auch über die Wiese der Paulskirche hinaus sichtbar zu werden, haben die Initiatoren bereits für den ersten Tag am Freitag eine große Fahrraddemonstration angemeldet.
Schulterschluss mit "Letzter Generation"
Die Initiatoren suchen mit ihrem Protestcamp auch den Schulterschluss zur "Letzten Generation". Joris sagt, "wir stehen klar an der Seite der Letzten Generation und hoffen in vielen Gesprächen mit Passanten und Passantinnen genau diese Meinung in die Gesellschaft zu tragen."