Nach Einschätzung des Ministeriums weisen die Strukturen der Organisierten Kriminalität in den Niederlanden ein erhebliches Gefahren- und Bedrohungspotential auch für Deutschland auf. Seit Jahren fordern Politiker aus den Grenz-Kommunen eine engere Zusammenarbeit von niederländischer und deutscher Polizei sowie dem Zoll.
Geplant ist ein deutsch-niederländisches Zentrum von Polizei und Zoll. "Hier können die Strafverfolgungsbehörden beider Länder nach dem Prinzip der zusammengeschobenen Schreibtische reibungslos kooperieren", heißt es in einem Schreiben des Bundesinnenministeriums. Der Standort für dieses neue Präsidium steht noch nicht fest. Fest steht auch noch nicht, wann die Zusammenarbeit starten soll.
Rauschgifthandel und Geldautomatensprengungen
Die Niederlande sind nach Aussage des Bundesinnenministeriums Europas bedeutendster Drogenumschlagplatz und Drogenproduktionsstaat. Die wichtigste Einnahmequelle der Organisierten Kriminalität ist der Rauschgifthandel, der vor allem über die Häfen Antwerpen und Rotterdam erfolgt.
Hinzu kommen die zahlreichen Geldautomatensprengungen, die teilweise von den Niederlanden aus gesteuert werden. Auch deshalb sei eine verstärkte grenzüberschreitende Kooperation wichtig.
Bündelung der Erkenntnisse
Die Strafverfolgungsbehörden sollen sich in Zukunft besser austauschen. Mit der Bündelung von Fahndung, Ermittlung und Auswertung an einem Standort kann die Analyse und Bekämpfung der Organisierten Kriminalität in der Grenzregion auf ein neues Niveau gehoben werden, sagen die Befürworter.
Mittlerweile führt das Bundesinnenministerium Gespräche mit den Innenministern in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie mit dem Bundesfinanzministerium, das für den Zoll verantwortlich ist. Auch die niederländischen Behörden sind in diese Gespräche involviert.
Über dieses Thema berichten wir am 26.02.2024 auch im Hörfunk.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporter vor Ort
- Bundesinnenministerium