Den Titel "Zootier des Jahres" 2023 trägt der Ara aus einem traurigen Grund: Viele Arten dieser charismatisch aussehenden Vögel sind in ihrem Bestand stark gefährdet. Die größte Bedrohung ist dabei der Verlust des Lebensraums. Aras sind als Höhlenbrüter auf bestimmte Baumarten bzw. Felsenhöhlen angewiesen. Um zu überleben benötigen sie spezifische Futterbäume.
Der Mensch als Feind des Aras
Ein weiteres Problem stelle die Wilderei dar, sagt Arne Lawrenz, Direktor des Wuppertaler Zoos. Es sei teilweise aber auch, dass die Tiere wunderschön sind, so dass sie gejagt werden und man ihre Federn sammelt oder sie gegessen werden. "In erster Linie ist es leider der Mensch, der sie bedroht und manche Ara-Arten bis zur Ausrottung gebracht hat", so Lawrenz.
Soldaten-Aras sind in Ecuador fast ausgerottet
Nur noch wenige Soldatenaras leben in Ecuador
Die Projekte der "Zootier des Jahres" Kampagne 2023 setzen sich für den Schutz von Rot-Ohr-Aras, den Großen Soldaten-Aras und den Kleinen Soldaten-Aras ein. Rot-Ohr-Aras kommen ausschließlich in Bolivien vor. Diese Ara-Art ist von der Ausrottung bedroht. Noch etwa 1.200 Vögel existieren in der Natur. Auch die Bestände der Großen Soldaten-Aras gehen stark zurück. Weltweit soll es derzeit nur noch 500 bis 1.000 Vögel dieser Art geben. Die ausschließlich in Ecuador vorkommende Unterart des Großen Soldaten-Aras steht mit 25 verbliebenen Tieren kurz vor der endgültigen Ausrottung.
Projekte für bedrohte Ara-Arten
Um die Rot-Ohr-Aras zu schützen, sollen die Bestandszahlen wieder erhöht werden. Die ZdJ-Kampagne fördert nachhaltigen Lebensraumschutz im El Palmar Nationalpark. Für die abgelegenen Projektgebiete wird unter anderem ein Geländefahrzeug finanziert, Nistboxen werden angebracht und durch Wildhüter überwacht und geschützt. Damit soll das illegale Absammeln der Araküken verhindert werden.
Der Aufkleber zur Kampagne "Zootier des Jahres" 2023
Im Projektgebiet der Fundación Jocotoco in Ecuador werden mit den Geldern Flächen an strategisch wichtigen Orten gekauft, um Schutzgebiete auszuweiten und Arahabitate zu verbinden. Das Team in Ecuador bekommt für die Projektarbeit außerdem verschiedenes Equipment wie Camping- und Kletterausrüstung, GPS-Geräte, Funkgeräte, Nestkameras und Schutzausrüstung.
Zoos erhalten Ara-Arten
In Aralandia, der Ara-Voliere des Zoos, konnte unter anderem der Schirmherr der Kampagne, Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Nordrhein-Westfalen, die gefährdeten Hyazinth-Aras im Flug bewundern. Das Aralandia ist nach Worten von Zoodirektor Lawrenz ein Musterbeispiel für den Artenschutz außerhalb ihres angestammten Lebensraums, um die Aras nachhaltig zu vermehren und wieder auszuwildern. „Wir dürfen nicht müde werden, uns für bedrohte Arten einzusetzen", sagt Prof. Theo B. Pagel, Direktor des Kölner Zoos. In Zoologischen Gärten könne man die Tiere kennenlernen und gemeinsame Wege gehen, um sie weltweit zu schützen.