Mit einer VR-Brille können Besucher des Museums "Zeittunnel" eintauchen in die Zeit, als viele Menschen in dem alten Bunker direkt nebenan bei Luftalarm Schutz suchten. Eine Öffnung des Bunkers für Publikumsverkehr sei leider aus Sicherheitsgründen nicht möglich, sagt Dr Martin Fornefeld, der zum Vorstand der Betreiber-Genossenschaft gehört.
Aus dem historischen Gedächtnis verdrängt?

Reste einer über 80 Jahre alten Matratze
Lange Zeit hat hat die 80 Meter lange Bunkeranlage aus den Jahren 1941/42 sozusagen geschlummert. Denn wie sich später zeigte, ist ihre Existenz in keinem Archiv dokumentiert, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war sie einfach zugemauert worden und „weg“.
"Mit dem Krieg und allem, was dazugehörte, wollte man nichts mehr zu tun haben." Dr. Martin Fornefeld, Museum "Zeittunnel"
Er erzählt weiter: "Als wir den Bunker dann wiederentdeckt haben, war ich besonders darüber überrascht, wie gut er erhalten ist." Der Bunker war bei Bauarbeiten am Zeittunnel wiederentdeckt worden.
Stumme Zeugen aus dem Zweiten Weltkrieg

Eine alte Weinflasche
Alte Sekt- und Schnapsflaschen liegen hier noch so, wie sie in den Bombennächten zurückgelassen wurden. Auch Reste von Matratzen kann man noch finden.
Die Bunkeranlage diente damals vor allem den Kalk-Arbeitern als Schutzraum. Aber auch Anwohner kamen hierher, um sich vor Bomben zu schützen.

Willi Störing floh als Zehnjähriger oft in den Bunker
So zum Beispiel auch der Wülfrather Willi Störing. 1942 war er zehn Jahre alt.
Er erinnert sich daran, dass man bei Luftalarm oft einen Stuhl mitnahm, wenn man in den Bunker ging. Denn Sitzgelegenheiten habe es nicht gegeben.
Bei einem Besuch der historischen Bunkeranlage im März 2023 kommt Willi Störing aber alles befremdlich vor. An Details wie den Kohlekochofen kann er sich nicht erinnern.
Kein Wunder: Es liegen ja auch 80 Jahre dazwischen.
Der Bunker als 3D-Erlebnis
Die Zeittunnel-Genossenschaft freut sich, dass sie zum 20jährigen Jubiläum des Museums Zeittunnel den Besuchern den Bunker als virtuelles 3D-Erlebnis präsentieren kann. Auch Zeitzeugenberichte sind mit eingeflossen, so zum Beispiel die von Willi Störing.
Über dieses Thema berichten wir heute auch in der Lokalzeit Bergisches Land um 19.30 Uhr.