Erzbistum bestätigt Vertragsende von Woelkis Sprecher

Stand: 02.12.2022, 15:05 Uhr

Die Unruhe im Erzbistum Köln hält weiter an. Auf einem wichtigen Medien-Posten kommt es erneut zu einer Veränderung.

Das Bistum teilte am Freitag mit, dass der Generalvikar den Erzbischöflichen Rat darüber informiert habe, "dass der Vertrag mit dem aktuellen Pressesprecher zum Ende des Jahres ausläuft". Dieser Sprecher ist Jürgen Kleikamp, der erst im März dieses Jahres zum Ansprechpartner für Journalisten ernannt worden war - inklusive "Kommunikation für und mit dem Erzbischof". Der Kölner Stadt-Anzeiger hatte zuvor berichtet, dass für Kleikamp Ende Dezember Schluss sei.

Foto: Jürgen Kleikamp

Jürgen Kleikamp

Kurios ist, dass Kleikamp selbst das bevorstehende Ende seiner Aufgabe zunächst nicht bestätigen konnte. Auf WDR-Anfrage sagte er am Donnerstag, solange keine Seite kündige, bestehe der Vertrag weiter. Und dies sei nicht geschehen. Außerdem sei das Generalvikariat sein offizieller Arbeitgeber und nicht der Kardinal.

Am Freitagvormittag teilte Kleikamp mit, er habe keine Vorwarnung erhalten und wisse nur aus einem Artikel im Kölner Stadtanzeiger davon. Der Artikel beinhalte allerdings viele Details. "Da kann ich mir schon vorstellen, dass das so ist", sagte der 69-Jährige. Sein Ursprungsvertrag sei über ein halbes Jahr geschlossen worden. Danach habe er sich monatlich verlängert.

Erst am Freitagmittag bestätigte Kleikamp dann: Es sei ein Schreiben eingegangen. Damit sei Ende Dezember nun Schluss für ihn.

Erst im Januar 2022 hatte der bis dahin amtierende Mediendirektor des Erzbistums Köln nach nur sieben Monaten um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Seit geraumer Zeit steckt das Bistum in einer tiefen Vertrauenskrise.

Für Beobachtende wird immer klarer, dass die Nerven der Verantwortlichen im Erzbistum Köln angespannt sind.

Am kommenden Mittwoch steht der nächste Verhandlungstag im Zivilprozess von Woelki gegen den Springer-Verlag an. Er wirft dem Verlag Falschberichterstattung vor und hat entsprechende eidesstattliche Versicherungen abgegeben. An denen hegt die Kölner Staatsanwaltschaft allerdings Zweifel, so dass sie zwei Ermittlungsverfahren gegen den Kölner Kardinal eingeleitet hat. Das hat es in Köln noch nie gegeben.

Über dieses Thema berichten wir am 02. Dezember 2022 in der WDR Lokalzeit im Hörfunk.