Urteil wegen Säureattacke auf Energiemanager rechtskräftig
Stand: 14.06.2023, 11:47 Uhr
Das Urteil wegen der Säureattacke auf den Energiemanager Bernhard Günther aus Haan ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe bestätigte jetzt die Strafe von zwölf Jahren Haft.
Von dpa Frank Christiansen
Wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung war ein heute 43 Jahre alter Belgier verurteilt worden. Er hatte seine Beteiligung an dem Überfall gestanden, seinen Mittäter und die Hintermänner des Auftragsverbrechens aber nicht verraten.
Der 56-jährige Spitzenmanager Günther war am 4. März 2018 in der Nähe seines Hauses in Haan bei Düsseldorf nach dem Joggen auf einem Fußweg von zwei Männern angegriffen, mit hochkonzentrierter Schwefelsäure überschüttet und schwer verätzt worden. Günther musste mehrfach operiert werden. Augenlider und Teile seiner Gesichtshaut wurden transplantiert.
Günther vermutete damals als Auftraggeber des Säureattentats eine Person in seinem damaligen beruflichen Umfeld, die ihn als Konkurrenten habe ausschalten wollen. Er war seinerzeit Finanzvorstand des Unternehmens Innogy, das wenige Tage später vom Eon-Konzern übernommen worden war.
Schwarzer Einweg-Handschuh am Tatort spielte wichtige Rolle
Der Schuldspruch gegen den heute 43-Jährigen stützte sich vor allem auf einen schwarzen Einweg-Handschuh mit DNA-Spuren des Belgiers. Der Handschuh war bei einem Glas mit Schwefelsäureresten am Tatort gefunden worden. Der 43-Jährige hatte bis zuletzt seine Unschuld beteuert. Der Handschuh mit seiner DNA sei ihm gestohlen und womöglich als falsche Spur am Tatort abgelegt worden. Der Hinweis auf ihn und den weiteren Verdächtigen war von einem unbekannten Hinweisgeber gekommen, der gegen erhebliche Geldzahlungen von mehr als 150.000 Euro die Namen genannt hatte.
Der Bundesgerichtshof verwarf nun die Revision mit einer geringfügigen Änderung des Schuldspruches: Die zusätzliche Verurteilung wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung strich der BGH. Am Strafmaß änderte das nichts.