Tanzen mit Parkinson

Stand: 07.07.2022, 13:26 Uhr

Die Bewegungen werden kleiner und unsicher: darum ist für Parkinson-Patienten zum Erhalt der Bewegungsfähigkeit regelmäßige körperliche Betätigung extrem wichtig.

Die Parkinson-Krankheit ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Spezielle Nervenzellen im Gehirn sterben ab, es kommt es zu einem Mangel an Dopamin, dem Nervenbotenstoff, der zusammen mit anderen Botenstoffen an der Bewegungssteuerung beteiligt ist.

Ausgebremst

Frau rasiert das Gesicht ihres Mannes.

Auch beim Rasieren sind Parkinsonerkrankte auf Hilfe angewiesen.

Aufstehen, Gehen, Drehen – all das wird langsamer, bereitet zunehmend Schwierigkeiten. Manchmal ist es kaum möglich, Bewegungen zu starten. Die Haltung an Parkinson erkrankter Menschen ist oft gebeugt, der Gang wird kleinschrittig. Neben der Verlangsamung sind steife Muskeln und das Zittern von Händen und Füßen und eine insgesamt instabile Körperhaltung typische Symtome.

Keine Heilung, aber Hilfen

Die Parkinson-Krankheit ist behandelbar, jedoch nicht heilbar. Zentraler Baustein der Therapie ist der Einsatz von Medikamenten. Damit lässt sich die Krankheit oft über Jahre gut kontrollieren. Ein bedeutendes Mittel, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen ist Bewegung – etwa durch eine physiotherapeutische Betreuung oder - je nach Parkinson-Stadium – auch anderen Sportarten.

In Gemeinschaft

Ehepaar öffnet die Arme, sitzend am Tisch.

Größere Bewegungen von Musik inspiriert.

Viele Parkinson-Selbsthilfegruppen organisieren gemeinsame Aktivitäten und darüber hinaus Treffen, bei denen gemeinsam Sport gemacht wird. Für Uwe Brehm von der Selbsthilfegruppe Wuppertal ist Spaß ein entscheidender Faktor für das Programm. So hatte die Gruppe schon während der Pandemie ein besonderes Angebot: Bridget Petzold gab wöchentliche Tanzstunden – via Zoom.

Mehr als nur Bewegung

Die Tänzerin und Dozentin Bridget Petzold unterrichtet Tanz für Menschen mit Parkinson am Tanzhaus NRW in Düsseldorf; jetzt kam sie zur Probestunde nach Wuppertal. Sie verbindet die Bewegungen mit Musik und nachvollziehbaren Geschichten. "Die Musik wirkt dabei wie ein rhythmisches Stichwort," erklärt sie: "Je mehr Sinne ich ansprechen kann, desto mehr Zugang bekommt ein Parkinson-Tänzer zur Bewegung. Durch Tanz verbessern sich somatisches Bewußtsein, Gleichgewicht, Koordination und Gedächtnis." Dazu kommen ein gestärktes Selbstbewußtsein und Spaß – das wirke wie "Dopamin pur".