Am Mittwoch wurden unter anderem Autos in Grevenbroich sichergestellt. Mehr als 2.000 Einsatzkräfte von Zoll und Polizei vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse und Haftbefehle in Deutschland, Belgien, Ungarn, Italien, Niederlande, Portugal und Spanien.
Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, bei ihren Geschäften mit Luxusautos, vor allem der Marken Porsche, Audi und Mercedes, die Mehrwertsteuer einbehalten zu haben. Vier der fünf Hauptverdächtigen kommen laut Kölner Ermittlern aus Nordrhein-Westfalen. Gegen die Hauptbeschuldigten soll noch in diesem Jahr Angeklage erhoben werden. Ihnen drohen mehrere Jahre Haft.
Umsatz in Millionenhöhe
Hinter dem Betrug steckt vermutlich ein gesamtes Netzwerk, das über Ländergrenzen hinweg agiert und bereits seit 2017 aktiv ist. Bis 2023 sollen die Tatverdächtigen damit einen Gesamtumsatz von über 225 Millionen Euro erzielt und Mehrwertsteuerausfälle von 38 Millionen Euro verursacht haben.
Das Geld das sie damit verdienten, sollen die Beschuldigten in weitere illegale Geschäfte wie Drogenhandel investiert haben, teilte die Europäische Steuerbehörde in Köln am Freitag mit.
Steuerbetrug über Ländergrenzen hinweg
Die Ermittlungen gegen das Netzwerk begannen bereits im Januar 2021, als eine italienische Steuerbehörde fehlende Informationen über einen möglichen Weiterverkauf von Autos, die von Deutschland nach Italien importiert wurden, dem deutschen Bundeszentralamt für Steuern meldete. Insgesamt soll die Gruppe beim Handel mit mehr als 10.000 Autos betrogen haben.
Über dieses Thema haben wir am 16.06.2023 im WDR2 berichtet: Lokalzeit aus Köln, 13.30 Uhr.