Sparkasse Wuppertal schränkt Beratung ein

Stand: 29.03.2023, 16:25 Uhr

Die Wuppertaler Stadtsparkasse will mehr als die Hälfte ihrer Filialen künftig nur noch einmal pro Woche öffnen. Ausführliche Beratung soll es nur noch in 14 der 34 Standorte geben.

Von Johannes Rasch

Für die Sparkasse ist das neue Konzept eine Verbesserung gegenüber der aktuellen Situation. Wegen Personalmangel durch Corona und anderer Krankheitsausfälle sind derzeit nämlich 20 Filialen komplett geschlossen. Künftig sollen sie wenigstens einmal pro Woche wieder öffnen.

Beratung nur noch in großen Filialen

Allerdings wird man hier vor allem Schaltergeschäfte erledigen können - den Dispokredit erhöhen oder eine neue EC-Karte beantragen. Wer eine ausführliche Beratung braucht, muss in eine der 14 großen Filialen gehen.

Standortnetz "eingehend analysiert"

Das neue Standort-Konzept habe man nach eingehender Analyse erstellt, sagt Sparkassen-Vorstand Axel Jütz. "Wir haben festgestellt, dass die Mehrheit der Menschen, die spontan - also ohne vorherigen Termin - zu uns kommen, sogenannte Service-Anliegen haben. In wenigen Fällen wird ein umfassendes Beratungsgespräch gewünscht." Und das soll künftig nur noch in einem kleinen Teil der Filialen möglich sein. 

Kritik aus dem Seniorenbeirat

Widerspruch zum neuen Konzept der Stadtsparkasse kommt vom Wuppertaler Seniorenbeirat. Dessen Vorsitzende Barbara Becker sagte dem WDR, es gebe genug Beratungsbedarf, nicht nur bei älteren Menschen. Deshalb sei es wichtig, dass das auch ortsnah geschehe, und nicht nur per Internet oder Telefon.

Beratung per Videochat

Die Sparkasse verteidigt ihre Pläne. Schließlich schaffe man es, auf diese Weise alle 34 Standorte zu erhalten. Außerdem werde man künftig auch Beratung per Videochat anbieten. Kunden könnten dann in der eigentlich geschlossenen Filiale live mit einem echten Berater oder einer Beraterin sprechen. Die Wuppertaler Sparkasse will im Mai mit dem neuen Standortkonzept starten.

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