S6-Strecke zwischen Ratingen und Essen bleibt noch Monate gesperrt
Stand: 21.02.2024, 15:36 Uhr
Grund ist ein massiver Hangrutsch am Tunnel Hösel, durch den unter anderem Gleise und Weichen verschoben und beschädigt worden sind. Die Räumarbeiten der Bahn laufen, ein Ende kann sie noch nicht absehen.
Von Peter Hild
Seit Mitte Januar ist die Strecke der S-Bahn-Linie 6 zwischen Ratingen-Hösel und Essen-Kettwig gesperrt. In Höhe des Tunnels Hösel ist die dortige steile Böschung durch die vielen Regenfälle der vergangenen Monate ins Rutschen gekommen.
Erste Ausbesserungsarbeiten der Bahn um den Jahreswechsel waren wenig erfolgreich, berichtete der Anlagenverantwortliche der Bahn, Timo Hewing, am Mittwoch.
Teile des Hanges haben sich offenbar unter die gesamte Gleisanlage geschoben, so dass Gleise schief stehen, Schwellen aus dem Schotterbett gehoben sowie Weichen und Oberleitungsmasten beschädigt worden sind.
Bahn trägt Teile des Hangs ab
Gleise waren durch Hangrutsch angehoben worden
Um den Streckenabschnitt sicherer zu machen, hat die Bahn bislang rund 3000 Kubikmeter Erde und Fels von dem Hang abgetragen. Mit Tiefenbohrungen sollen Gutachter derzeit erkunden, wie die einzelnen Schichten dort beschaffen sind und wo es genau zu Brüchen gekommen ist, erläuterte Bahn-Projektleiter Vincent Wollny.
Wenn die Analyse abgeschlossen ist, müssten neben der Sicherung des Hangs auch die Reparaturen an den Gleisen und Oberleitungen erst geplant werden und das Genehmigungsverfahren mit dem Eisenbahnbundesamt abgestimmt werden, hieß es am Mittwoch.
Wie lange die Räum- und Reparaturarbeiten dauern werden, lässt sich laut Bahn aktuell nicht seriös abschätzen. Mindestens aber bis zum Sommer dürfte die Strecke wohl noch gesperrt bleiben.
Verbesserungen für Pendler ab März
Für Pendler an der betroffenen Strecke soll es ab 4. März aber Verbesserungen geben: Die S6 soll dann von montags bis freitags aus Richtung Köln bis Ratingen-Ost fahren anstatt nur bis Düsseldorf-Rath, dafür besetzt die Bahn ein weiteres Stellwerk.
In Richtung Essen wird am ersten März-Wochenende außerdem eine Bahnbrücke an der Kronprinzenstraße repariert, so dass danach der Pendelverkehr zwischen Kettwig und dem Essener Hauptbahnhof wieder schneller fahren kann.
Der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Ratingen-Ost bzw. Düsseldorf-Rath und Kettwig bleibt weiter bestehen. Dieser fährt laut Bahn im 20-Minuten-Takt und ist auf die Abfahrtszeiten der S6 abgestimmt. Im übrigen verweist der Konzern auf alternative Verbindungen zwischen Düsseldorf und Essen, wie die RE-Linien 1 und 6 oder die S1.