Weltkulturerbe Müngstener Brücke: Radler von Bridges-Rallye zurück

Lokalzeit Bergisches Land 09.10.2023 Verfügbar bis 09.10.2025 WDR Von René Rabenschlag

Müngstener Brücke: Auf dem Rad durch Europa fürs Welterbe

Stand: 09.10.2023, 20:08 Uhr

Mehr als fünf Wochen war Stefan Knopp unterwegs durch Europa. Im August ist er an der Müngstener Brücke in Solingen für die sogenannte Six-Bridges Rallye gestartet. In den Jahren zuvor fuhren Oldtimer zur Werbung für den UNESCO-Welterbeprozess zu allen sechs Großbogenbrücken. In diesem Jahr ist Knopp als einziger Teilnehmer gestartet – und zwar auf einem E-Bike.

Von René Rabenschlag

3.600 Kilometer mit dem Fahrrad als Werbung für das Bergische Wahrzeichen. Stefan Knopp hat 37 Tage auf dem Sattel gesessen. Von Solingen nach Italien, über Frankreich und Spanien bis Portugal. Dabei musste er zweimal die Alpen und einmal die Pyrenäen überqueren – 43.000 Höhenmeter.

eine Fahrradfahrer

Stefan Knopp auf Tour

Das ist auch mit dem E-Bike wirklich anstrengend“, erzählt Knopp. Die elektrische Unterstützung habe er immer nur im Eco-Modus genutzt, da er sonst die rund 100 Kilometer pro Tag gar nicht mit einer Akkuladung geschafft hätte. Abends hat er meist auf Bauernhöfen oder Campingplätzen gezeltet. „Ab und zu habe ich mir aber dann doch ein richtiges Bett in einem Hotel gegönnt“, führt er grinsend fort.

Serielles Welterbeprojekt

Auf der Strecke stehen die Brücken, die nach einem ähnlichen Konstruktionsprinzip entstanden sind. Allesamt sind maßgeblich durch den Erbauer des Eiffelturm Gustave Eiffel geprägt. Im sogenannten "seriellen Welterbe" bewerben sich die Städte gemeinsam unter Federführung von Solingen und der Müngstener Brücke um den Titel der UNESCO. Das Land NRW hat sich bereits dafür entschieden, als nächstes stehen Entscheidungen auf Bundesebene an.

Delegationen zum Empfang

eine Gruppe vor einer Stahlbogenbrücke

Stopp vor dem Viaduc de Garabit in Frankreich

An jeder Brücke ist der Radfahrer von einer örtlichen kleinen Delegation empfangen worden. „Es war immer superfreundlich und es war sehr interessant zu sehen, wie wichtig die Brücken für die Regionen jeweils sind und mit welcher Magie, beziehungsweise Energie die die Brücken dann für sich pushen“, erzählt Stefan Knopp. Auch die vielen persönlichen Begegnungen mit Menschen hätten ihn sehr beeindruckt.

Einmal hatte Knopp in Spanien einen Platten, den er mühselig reparieren musste. Als dann auch noch der zweite Reifen platt war, fehlte ein weiterer Schlauch und ihm blieb nichts anderes übrig als zu schieben. Auf der einsamen Straße habe dann eine Polizeistreife gehalten, erzählt er. Die Polizisten hätten dann für ihn einen Kastenwagen angehalten und den Fahrer "eindringlich gebeten" ihn und das Rad bitte zum nächsten Fahrradgeschäft zu transportieren.