Weiter höchste Sicherheitsstufe am Kölner Dom
Stand: 27.12.2023, 13:15 Uhr
Die Polizei sichert nach Anschlagswarnungen weiterhin den Kölner Dom mit einem großen Aufgebot. Die Kathedrale ist für Besucher geschlossen. Lediglich zur Messe dürfen sie in den Dom. Bei den Ermittlungen lassen sich die Sicherheitsbehörden nicht in die Karten schauen.
Von Jochen Hilgers
Am zweiten Weihnachtstag hatte die Kölner Polizei die Ingewahrsamnahme eines 30-jährigen Tadschiken in Wesel gemeldet. Die Polizeiaktion fand bereits an Heiligabend statt. Wie der WDR erfuhr, soll der Verdächtige sowohl dem Generalbundesanwalt als auch dem Bundeskriminalamt bekannt gewesen sein.
Offenbar sehr konkrete Anschlagswarnungen
Im Saarland war der 30-Jährige schon einmal festgenommen, aber wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Mehr ist über den Mann, der einem Ableger des IS angehören soll, nicht bekannt. Sicherheitsexperten sagen allerdings übereinstimmend, dass die Anschlagswarnungen auf den Kölner Dom bereits in einem sehr konkreten Stadium gewesen sein müssen.
Das zeigen alleine die massiven Maßnahmen der Kölner Polizei zum Schutz des Doms. Immerhin war die gesamte Kathedrale von Sprengstoff-Spürhunden abgesucht worden. Das zeige, in welche Richtung die polizeilichen Ermittlungen gingen, sagen Beobachter.
Dom geschlossen bis Neujahr
Die Polizei ist am Wochenende mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Zwischen Weihnachten und Neujahr wurde der Dom noch nie für die Öffentlichkeit gesperrt. Normalerweise besuchen ihn gerade in dieser Zeit viele Tausend Menschen. Sie stellen Kerzen auf, um verstorbener Freunde und Angehöriger zu gedenken, zu beten oder sich unter Gleichgesinnten aufzuhalten.
Es sind diese besinnlichen Stunden im Dom, die die Menschen jetzt nicht haben. Auch wenn das Domkapitel zumindest ansatzweise Ersatz geschaffen hat. Die Gläubigen können jetzt vor dem Dom Kerzen aufstellen.
Hundertschaften im Einsatz
Bei der Polizei laufen derweil die Silvestervorbereitungen. Vor zwei Wochen hieß es, sechs Einsatzhundertschaften seien in der Silvesternacht in Köln unterwegs. Es ist gut möglich, dass die Kölner Behörde weitere Unterstützung beim Land anfordert.
In der Silvesternacht steht nicht nur der Dom im Fokus. Auch die sogenannten Kölner Ringe werden beobachtet, wo viele Tausend Menschen feiern werden und ein Böllerverbot gilt. Genau wie in der Schutzzone um den Dom.
Zu den Gottesdiensten an Silvester und Neujahr werden strenge Zugangskontrollen der Polizei zum Dom durchgeführt. Taschen und Rucksäcke solle man besser erst gar nicht mitbringen, rät die Polizei.
