Alt werden in der Eifel könnte zukünftig ein Problem werden. So ist das Seniorenheim "Zum grünen Tal" in Monschau-Imgenbroich voll ausgelastet.
Minimum halbes Jahr Wartezeit
Ratlos blickt Heimleiter Stefan Theissen auf drei Din-A4-Seiten mit Adressen. Derzeit stehen 38 Interessenten auf seiner Warteliste, die auf einen Platz warten. „Wir könnten unser Pflegeheim eigentlich dreifach belegen mit der Warteliste.“ Schuld ist in seinen Augen der demographische Wandel, aber auch die geringe Anzahl an Heimen. Zudem hat kürzlich eine Einrichtung in Monschau Insolvenz angemeldet. „Bei unserem kleinen Betrieb mit 14 Betten werden maximal zwei Plätze pro Jahr frei“, erzählt der 41-Jährige.
Andere Heime in der Eifel bestätigen, dass die Nachfrage nach Plätzen hoch ist. Senioren müssen mindestens ein halbes Jahr auf einen Betreuungsplatz warten. Es wird nur ein Platz frei, wenn ein Mensch stirbt.
Mobiler Mittagstisch ausgelastet
Stefan Theissen leitet das Heim in Monschau-Imgenbroich
Auch die Nachfrage nach Kurzzeitpflege und mobilen Mittagstisch ist hoch, stellt Gaby Lennartz aus Roetgen fest. Sie war ein Jahr ehrenamtliche Ansprechpartnerin für Senioren. „Selbst mobilen Mittagstisch konnte ich nicht mehr vermitteln, weil es hier im Umkreis keine freien Kapazitäten mehr gibt.“ Aus Frust legte die 64-Jährige kürzlich ihr Ehrenamt nieder.
Schnelle Lösung nicht in Sicht
Wenn sich nicht schnellstmöglich Investoren für neue Heime finden, haben Senioren zukünftig ein Problem. Die meisten Heime lassen sich nicht vergrößern oder anbauen.
Heimleiter Stefan Theissen will zukünftig nicht mehr als seine 14 Heimplätze anbieten. „Diese familiäre Atmosphäre ist unser Aushängeschild.“ Letztendlich soll das Heim den Senioren in seinen Augen ein echtes Zuhause sein.