Die Ermittlungen gegen den damaligen Präsidenten der Prinzengarde Sankt Augustin hätten ergeben, dass keine strafbare Handlung vorliege, sagte ein Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft am Donnerstag.
Der Mann hatte bei einer Karnevalsveranstaltung im Januar auf offener Bühne zu der Kinderprinzessin gesagt: ''Endlich kann ich mal mit dir knutschen, ohne dass deine Mama schimpft.'' Der Karnevalsverein, mit dem das Kind dort war, verließ aus Protest und noch vor dem geplanten Auftritt die Veranstaltung.
Staatsanwaltschaft: Aussage sei ''geschmacklos''
Rechtsanwältin Alexandra Sofia Wrobel hatte aufgrund der veröffentlichten Berichte über den Vorfall Strafanzeige gegen den Mann wegen sexuell motivierter Beleidigung gestellt. Daraufhin ermittelte die Bonner Staatsanwaltschaft.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Donnerstag, die Aussage sei zwar "geschmacklos", erfülle aber nicht den Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern ohne Körperkontakt. Wegen Beleidigung habe die Behörde nicht ermitteln dürfen, da dafür ein Strafantrag der Eltern des 10-jährigen Mädchens erforderlich gewesen wäre. Diese hätten aber keinen gestellt.
Präsident zeigte nach dem Vorfall Einsicht
Die Prinzengarde Sankt Augustin hatte sich nach dem Vorfall von ihrem Präsidenten getrennt. Nach der Veranstaltung hatte der Präsident selbst dem WDR angekündigt, sein Amt bis zum Ende der Session ruhen zu lassen.
Er habe sich dazu entschlossen, um weiteren Schaden von der Prinzengarde abzuhalten. Außerdem fügte im Januar hinzu, er habe niemanden mit seinen Äußerungen verletzen wollen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte er damals, seine Aussage sei ein Fehler gewesen, jedoch als harmloser Spaß gemeint gewesen.
Unsere Quellen:
- dpa
- Alexandra Sofia Wrobel, Rechtsanwältin