Salat-Anbau der Zukunft im Kreis Düren
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Salat-Anbau der Zukunft im Kreis Düren
Stand: 20.07.2023, 15:33 Uhr
Eine der modernsten Salatfabriken Deutschlands ist in Vettweiß im Kreis Düren in den Betreib gegangen. Täglich werden zigtausende Salatpflanzen gesät und geerntet. Sieht so die Zukunft aus?
Hier wächst der Salat nicht in der Erde sondern einen Meter über der Erde - in langen schmalen Kunststoffrinnen. Im Kreis Düren in Vettweiß ist eine der modernsten Salatfabriken Deutschlands in Betrieb gegangen. Auf 2,5 Hektar werden hundertausende Salatköpfe im Gewächshaus herangezogen.
Elisabeth Graaff hat die Anlage im Griff
Dieser Produktionsort hat viele Vorteile, sagt Elisabeth Graaff, Ideengeberin und Unternehmerin: "Wir produzieren hier im Gewächshaus, wodurch wir wetterunabhängiger sind - nicht einhundert Prozent, aber wir können das Klima hierdrin steuern. Und können die schlechten Tage, die es im Freiland geben würde, quasi ausschalten. Und dadurch können wir auch 365 Tage im Jahr produzieren."
Investitionen in Millionenhöhe
Mitarbeiter beim Einsäen
Die 27-jährige Unternehmerin hat in die Salatfabrik einen zweistelligen Millionenbetrag investiert. Geerntet wird im Minutentakt. Möglich wird das durch eine Automatisierung der Arbeitsprozesse. Nur beim Einsäen und vier Wochen später beim Ernten packen Mitarbeiter mit an. Den Rest übernehmen Roboter und Förderbänder. Für Elisabeth Graaff ist das die Zukunft der Salatproduktion. "Ziel ist, dass es möglichst schnell geht und dass es möglichst schonend für die Pflanze ist."
Auch dem Verbraucher dürften die Salate zusagen, erklärt Graaff: "Der Entverbraucher hat dazu noch den Vorteil, dass das Produkt sauber ist, weil es mit dem Boden nicht in Kontakt kommt. Und wir verkaufen das Produkt am Ende mit Wurzelballen, sodass es für den Verbraucher noch länger haltbar ist."
Ein Ziel: Effizient und sparsam arbeiten
Der Wasserverbrauch der Salat-Produktion ist enorm, doch im Gewächshaus kann es als Kreislauf organisiert werden. Frischwasser brauche es nur wenig, so die Unternehmerin. Und: Landwirtschaftliche Flächen können eingespart werden, denn die Pflanzen hier bekommen immer nur so viel Platz, wie sie brauchen. So können im Vergleich zum konventionellen Ackerbrauch mehr Pflanzen auf gleicher Fläche angebaut werden.
Gewächshaus in Vettweiß
Das System kommt aus Belgien, aber Elisabeth Graaff hat manches an der Produktion an ihre Ideen angepasst. Salate wie Lollo Rosso und Lollo Bianco laufen nun in Vettweiß das ganze Jahr vom Band. Schlaflose Nächte hat die Jung-Unternehmerin trotz der hohen Investitionssumme nicht: "Ich arbeite so viel, dass ich gut schlafen kann", sagt sie lachend.