Rheinische Braunkohlekraftwerke gehen wieder in Betrieb

Mehrere Blöcke von Braunkohlekraftwerken gehen wieder in Betrieb

Stand: 01.10.2022, 11:06 Uhr

Drei bereits abgeschaltete Blöcke von Braunkohlekraftwerken von RWE gehen in NRW wieder zurück ans Netz. Sie sollen angesichts der Energiekrise die Versorgungssicherheit gewährleisten.

Laut RWE sollen die Blöcke Neurath C in Grevenbroich und Niederaußem E und F im Rhein-Erft-Kreis schon in den kommenden Tagen wieder in Betrieb gehen. Die Kraftwerke sollen zunächst befristet bis zum 30. Juni 2023 an den Markt zurückkehren können.

Braunkohleblöcke aus der Reserve geholt

Das Bundeskabinett hatte die Verordnung zur sogenannten Versorgungsreserve am Mittwoch beschlossen, um die Versorgungssicherheit angesichts der derzeitigen Energiekrise zu stärken. Bisher hatten sich die RWE-Anlagen in "Sicherheitsbereitschaft" befunden.

Zusammen mit zwei Kraftwerksblöcken des Unternehmens Leag in der Lausitz haben die fünf Blöcke eine Kapazität von zusammen 1,9 Gigawatt. Zum Vergleich: Die drei deutschen Atomkraftwerke haben jeweils eine Leistung von 1,4 bis 1,5 Gigawatt.

Genauer Starttermin noch unklar

Der Energiekonzern teilte mit, dass die Anlagen umfangreich gewartet und gereinigt werden, um sie für den erneuten Einsatz vorzubereiten. Ab wann genau die gut 50 Jahre alten Kohleöfen wieder Strom produzieren können, ist noch unklar. Laut RWE soll es aber schon in den nächsten Tagen soweit sein.

Ziel Kohleausstieg bleibt bestehen

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Rückkehr klimaschädlicher Kohlekraftwerke mit Blick auf den Klimaschutz wiederholt als bittere Nachricht bezeichnet.

Die Rückkehr sei aber wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf die Gasversorgung unvermeidlich. "Das Ziel, den Kohleausstieg idealerweise schon im Jahr 2030 zu vollenden, bleibt bestehen", hatte die Bundesregierung mehrfach betont.