Brandserie in Mönchengladbach und Viersen: Mutmaßlicher Täter gefasst

Prozessbeginn: Rätselhafte Brandserie in Mönchengladbach und Viersen

Stand: 10.09.2024, 07:50 Uhr

Eine Serie von 40 Bränden hatte die Menschen in Atem gehalten. Im Dezember 2023 wurde der mutmaßliche Täter festgenommen.

Von Martin Höke

Heute Morgen beginnt vor dem Landgericht Mönchengladbach der Strafprozess gegen den 26-jährigen Mann.

In 17 Monaten mehr als 40 Brände

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mönchengladbacher Brandstiftung und Sachbeschädigung vor. Gemeinsam mit einem Komplizen soll er für zahlreiche Brände in Mönchengladbach und Viersen verantwortlich sein.

Laut Anklage hatte der 26-Jährige – meist mit seinem Komplizen – zwischen Juli 2022 und Dezember 2023 mehr als 40 Brände gelegt.

Häufig Autos angezündet

Meist wurden von dem Angeklagten und seinem Komplizen Autos angezündet. Im Juli 2023 sogar ein mit sieben Neufahrzeugen von BMW beladener Autotransporter.

Dabei, so das Gericht, war der mit 600.000 Euro höchste Einzelschaden entstanden. Der durch die Serie an Brandstiftungen entstandene Gesamtschaden wird auf knapp eine Million Euro beziffert.

Mittäter tot

Der Mittäter aus Viersen kann dafür nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden. Der 24-Jährige ist nach Gerichtsangaben Ende Oktober 2023 verstorben.

Festnahme nach aufwendigen Ermittlungen

Der Angeklagte war im Dezember 2023 nach aufwendigen Ermittlungen festgenommen worden. Seither sitzt der 26-Jährige in Untersuchungshaft.

Den Ermittlern zufolge hat er gestanden, die Brände gelegt zu haben. Das Motiv war zunächst völlig unklar.

Brandstiftung aus Geltungssucht?

Wie es aus Justizkreisen heißt, soll der Mönchengladbacher in seiner Vernehmung von Geltungssucht und Liebe zu Feuer gesprochen haben.

Die beiden jungen Männer "wollten wohl Grenzen austesten“.

Spät abends mit Grillanzünder zugeschlagen

In den meisten Fällen soll der Angeklagte am späten Abend oder nachts Grillanzünder auf einem Vorderreifen der betreffenden Fahrzeuge angezündet haben. Dadurch waren die Autos erheblich beschädigt oder sogar vollständig zerstört worden.

Teilweise sollen der Angeklagte und sein Mittäter in einer Nacht auch mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt haben, etwa im August 2023 vier Fahrzeuge auf dem Parkplatz des Center-Shops in Rheydt oder im September 2023 sechs PKW in Viersen.

Darüber hinaus soll der Angeklagte im Dezember 2022 eine Gitterplane und Absperrbaken an einer Baustelle und im August 2023 zwei Gartenlauben im Kleingartenverein "Mönchengladbach-Hermges“ angezündet und vollständig zerstört haben.

Gefängnis bei Verurteilung

Dem 26-Jährigen droht bei einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe.

Für den Prozess gegen den Brandstifter sind bis Anfang November sieben Verhandlungstage angesetzt.

Prozess um Serie von mehr als 40 Brandstiftungen in MG und Viers

WDR Studios NRW 10.09.2024 00:44 Min. Verfügbar bis 10.09.2026 WDR Online


Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort
  • Staatsanwaltschaft Mönchengladbach

Über dieses Thema berichtet der WDR am 10. September unter anderem in der WDR Lokalzeit.