Museum Selma: So wird das Migrationsmuseum aussehen

Lokalzeit aus Köln 10.04.2025 00:41 Min. Verfügbar bis 10.04.2027 WDR

Museum Selma: So wird das Migrationsmuseum in Köln aussehen

Stand: 10.04.2025, 17:02 Uhr

In Köln-Kalk entsteht ein Migrationsmuseum. Es soll zeigen, wie sehr Migration die deutsche Geschichte prägt.

Von Lena Wensch

"Mein Migrationsding ist eine ganz besondere Tischdecke aus Spitze. Sie steht für mich für gemeinsames Essen mit meinen Freundinnen und Freunden. Das ist in jeder Kultur gleich. Das ist Gemeinschaft und das ist das, worum es geht", erzählt Doro auf der Instagramseite des Museums Selma.

Noch existiert das Museum nur online - auf Instagram. Auf dem Kanal teilen junge Menschen ihre Migrationsgeschichte durch sogenannte "Migrationsdinge" - alltägliche Gegenstände, die eine persönliche Bedeutung haben. Genau solche Gegenstände sollen auch im zukünftigen Migrationsmuseum ausgestellt werden.

150.000 Zeitzeugnisse im Museum Selma

Es geht um die Geschichten hinter den Objekten. Der Bestand des Museums umfasst inzwischen mehr als 150.000 Zeitzeugnisse - darunter auch eine kleine portugiesische Karavelle aus Silber. "Dieses Schiff hat eine Mutter ihrem Sohn mitgegeben, als er in den 1960er-Jahren nach Deutschland ging, um zu arbeiten", erklärt Museums-Geschäftsführer Dr. Robert Fuchs. "Er wollte ursprünglich zur See fahren, entschied sich jedoch anders und kam nach Deutschland. Solche Gegenstände erzählen viel über Heimatverbundenheit und Identität."

Migration als Teil der deutschen Geschichte

Die Ausstellung soll sichtbar machen, wie sehr Migration die Geschichte Deutschlands geprägt hat. "Denn Migrantinnen und Migranten sind nicht nur ein Teil der deutschen Geschichte, sie haben Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg mit aufgebaut und haben die deutsche Geschichte aktiv mitgestaltet", so Fuchs. "Deshalb liegt es jetzt an uns, zu zeigen, dass Migration ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist und wir endlich das Wir-und-Die-Gefühl überwinden."

Industriegeschichte trifft auf Migrationsgeschichte

Animation Museum Selma in Köln Kalk

Enstehen wird das Museum in einer alten Industriehalle der Klöckner-Humboldt-Deutz-Werke. Es ist ein Ort, an dem viele Migrantinnen und Migranten gearbeitet haben. Elemente wie Krahnbahnen, Schienen und Türen bleiben deshalb erhalten und sollen an diesen Teil der Geschichte erinnern. Zwei Architekten des Ateliers Brückner aus Stuttgart haben am Mittwoch den Entwurf für das Museum vorgestellt.

Ein Ort des Austauschs

Das Museum versteht sich nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als Raum für Begegnung und Beteiligung. Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen sollen hier zusammenkommen, sich austauschen und voneinander lernen.

Dafür plant das Museum frei zugängliche Flächen - im Innen- und auch im Außenbereich. Daneben soll es eine Reihe von Veranstaltungen geben, zum Beispiel Diskussionsrunden, Gespräche mit Zeitzeugen und Konzerte. Eröffnen soll das Museum 2029.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporterin
  • Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland (DOMiD)
  • Instagramseite Museum Selma

Museum Selma: So wird das Migrationsmuseum aussehen

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