Drastischer Anstieg der Taschendiebstähle in den Kölner Bahnhöfen
Lokalzeit aus Köln. 09.11.2023. Verfügbar bis 09.11.2025. WDR. Von Oliver Köhler.
Drastischer Anstieg der Taschendiebstähle in den Kölner Bahnhöfen
Stand: 09.11.2023, 07:28 Uhr
Immer mehr Taschendiebstähle an Kölner Bahnhöfen. Zum Start von Karneval und der Vorweihnachtszeit rechnet die Polizei zusätzlich mit professionellen Taschendieben aus dem Ausland.
Von Oliver Köhler
Im Kölner Hauptbahnhof hat die Bundespolizei bis Juli fast 300 Taschendiebstähle registriert. Setzt sich der Trend fort, werden es bis Ende des Jahres über 500 Fälle sein, ein Viertel mehr als im vergangenen Jahr. Im Deutzer Bahnhof, Kölns zweitgrößte Haltstelle der Bahn, wird sich die Zahl voraussichtlich sogar mehr als verdoppeln.
Die Bundespolizei erklärt, dass die Zahlen aus diesem Jahr nur ein vorläufiges Bild wiedergeben, weil in Köln auch Diebstähle angezeigt werden, die schon während der Fahrt oder an einem anderen Bahnhof passiert sind. Dennoch ist der sprunghafte Anstieg der Taten in den beiden Kölner Bahnhöfen bemerkenswert.
Neues Konzept der Kölner Polizei bringt Erfolge
Denn im Gegensatz zu den Bahnhöfen geht im Kölner Stadtgebiet die Zahl der Taschendiebstähle seit Anfang des Jahres deutlich zurück. Die Kölner Polizei hat ihre Maßnahmen gegen die Intensivtäter deutlich verschärft. „Wir schicken viele uniformierte Kräfte in den Stadtteil Kalk in den Bereich Kalk-Mülheimer Straße, Kalker Post, weil wir wissen, dass die nordafrikanischen Intensivtäter dort ihre Rückzugsräume haben“, sagt Roland Dingfeld, Leiter des zuständigen Kriminal-Kommissariats.
Bundespolizei hat Zusammenarbeit mit Kölner Polizei aufgekündigt
Das hatte offenbar Erfolg. Nach einen Diebstahlboom im vergangenen Winter ist es in der Stadt ein gutes Stück sicherer geworden. Für die Bahnhöfe ist die Kölner Polizei allerdings nicht zuständig. Das ist das Terrain der Bundespolizei. Bis vor wenigen Jahren hatten Kölner Polizei und Bundespolizei noch in einer gemeinsamen Einsatzgruppe Taschendiebe verfolgt und dingfest gemacht.
Die Bundespolizei hat sich allerdings aus dem Projekt zurückgezogen. Jetzt fühlen sich Taschendiebe in den Bahnhöfen offenbar wieder unbeobachteter und klauen bevorzugt dort. Die Bundespolizei versucht verstärkt Fahrgäste mit Broschüren und Flyern zu warnen.
Profidiebe kommen aus dem Ausland
Allerdings ist auch die gute Entwicklung im Kölner Stadtgebiet kein Grund, nicht mehr auf Portemonnaie, Laptop und Smartphone aufzupassen. „Gerade jetzt zum 11.11., für die Weihnachtsmärkte und die vollen Einkaufsstraßen reisen Profidiebe aus dem Ausland an“, sagt Roland Dingfeld von der Kölner Polizei. Beim Feiern und beim Weihnachts-Shopping sollten die Menschen deshalb Geld und wertvolle Gegenstände besonders sicher verwahren.