Aachener Dom mit Laser genau untersucht

Lokalzeit aus Aachen 30.11.2023 Verfügbar bis 30.11.2025 WDR Von Claudia Becker

Aachener Dom mit Laser genau untersucht

Stand: 01.12.2023, 10:30 Uhr

Forscher der RWTH Aachen haben den Aachener Dom mit einem Laserscan erfasst. Damit ist der Dom dokumentiert und kann jederzeit bildhaft dargestellt werden. Am Donnerstag ist dieser Laserscan an die Dombauhütte übergeben worden.

Von Claudia Becker

Mit Hightech-Lasern haben Wissenschaftler die letzten Geheimnisse des Aachener Doms gelüftet. Bis in den letzten Winkel zeigen die Bilder jede Schraube, jeden Balken, jeden Riss im Gemäuer. Am Donnerstag wurden die Bilder dem Domkapitel übergeben.

Jedes Detail der Kirche sichtbar

Es sind Bilder von magischer Schönheit, geschaffen nicht von Menschen sondern von Maschinen. Die Künstler, die sie erschaffen haben: Hightech-Laserscanner. Die senden in Sekunden Millionen von Laserstrahlen aus, messen Räume wie den Dachstuhl des Doms aus. Was daraus entsteht, ist geradezu verblüffend: 3D-Bilder, die jeden Balken, jede Niete, jeden Winkel exakt abbilden.

Dombaumeister ist begeistert

Aachener Dombaumeister Jan Reicharz.

Dombaumeister Jan Reicharz im Dachstuhl des Doms.

Als Dombaumeister Jan Richarz diese Bilder zum ersten Mal sah, hat es ihn regelrecht vom Stuhl gehauen.

"Als ich das das erste Mal gesehen habe - das war ein Querschnitt vom Dachstuhl des Oktogons, wo man jeden einzelnen Balken erkennen konnte - da hab ich gedacht: wow, wie kann man sowas denn machen?" Jan Richarz, Dombaumeister

16 Wissenschaftler aus Aberdeen, Rom und von der RWTH Aachen haben mit ihren beiden Scannern den Dom digitalisiert. Die Arbeit, die sie hier leisten, soll einmal ganz anderen zugutekommen: Den Wissenschaftlern der Zukunft. Die können dann auch in Jahrhunderten noch sehen, wie der Dom zu unserer Zeit ausgesehen hat.

Bilder sind wichtig für Sanierungen

Der Dombaumeister braucht die 3D Bilder jetzt schon. Denn: Was für einen Arzt ein Röntgenbild ist, das sind ab jetzt für ihn die 3D Scans. Wann immer es Risse im Mauerwerk gibt, es irgendwo brennt oder das Bauwerk sich absenkt: Ab sofort weiß er immer genau, wie sich der Dom in seiner jetzigen Form wieder rekonstruieren lässt.

Und auch touristisch lassen sich die Scans demnächst nutzen. Besucher dürfen nicht in den Dachstuhl - das ist zu gefährlich. Aber sie könnten per 3D-Brille die alte Holzkonstruktion über den Dächern der Stadt zumindest virtuell besuchen.

Unsere Quellen:

  • RWTH Aachen
  • Dombauhütte
  • Reporterin vor Ort