[ARCHIV] Das Wappen des Landes Nordrhein-Westfalen und der Schriftzug "Landgericht Düsseldorf", aufgenommen am 29.04.2013 am Land- und Amtsgericht Düsseldorf.

Streit um fristlose Kündigung wegen Stromkosten von 40 Cent beigelegt

Stand: 19.12.2023, 16:52 Uhr

Weil ein Mitarbeiter seinen Autoakku auf der Arbeit geladen hatte, war er fristlos gekündigt worden - nun gab es die Einigung vor dem Landesarbeitsgericht in Düsseldorf.

Von Martin Höke

Nachdem die Richter klar gemacht hatten, dass in dem Fall eine Abmahnung gereicht hätte, stimmte der Chef der Duisburger Jugendherberge einem Vergleichsvorschlag zu. Demzufolge wird dem früheren Rezeptionisten ordentlich gekündigt und er erhält 8.000 Euro Abfindung.

Der 27-Jährige Duisburger war entlassen worden, weil er mehrfach die Akkus seines Hybridautos an einer hauseigenen Steckdose aufgeladen hatte. Das ist laut Hausordnung den Gästen der Jugendherberge aus Sicherheitsgründen verboten. Von Mitarbeitern, so der Richter, sei dort aber keine Rede.

Stromkosten belaufen sich auf 40 Cent

Der Rezeptionist hatte betont, immer nur sehr kurz geladen zu haben, auch an dem Abend im Januar 2022. Die Herbergsleistung spricht dagegen von bis zu 20 Minuten Ladezeit und macht 40 Cent Stromkosten geltend.

Aus Sicht des Herbergsvater ist das unerlaubte Aufladen des Autoakkus eine Pflichtverletzung und ein erheblicher Vertrauensverlust. Das Arbeitsgericht hatte in erster Instanz entschieden, eine Abmahnung statt einer fristlosen Kündigung hätte ausgereicht.

Richter: Wohl keine Basis für weitere Zusammenarbeit

Der 27-Jährige gelernte Hotelfachmann arbeitet inzwischen als Hausmeister bei einer Zeitarbeitsfirma.

Er hatte zwar Spaß an dem Job in der Herberge, aber hat trotzdem dem Vergleich zugestimmt. Denn der Richter hatte das offenkundige auf den Punkt gebracht: "Hier ist wohl eine Basis für eine gedeihliche Zusammenarbeit nicht mehr gegeben."

Vertrauensverlust und Stromkosten

Über das Thema berichtet der WDR am 19.12.2023 auch im Radio auf WDR 2.

Unsere Quellen:

  • Reporter vor Ort