Eingang des Luisenhospitals

Mukoviszidose-Patienten sollen in Aachen weiterbehandelt werden

Stand: 12.08.2024, 19:18 Uhr

Patientinnen und Patienten mit der vererbbaren Stoffwechselerkrankung werden weiter im Luisenhospital in Aachen behandelt. Das hat das Krankenhaus heute auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben.

Von Ingo Wagner

Die Nachricht sorgte bei den Betroffenen vor kurzem für große Aufregung: Der Mukoviszidose-Behandlung im Aachener Luisenhospital drohe das Aus. Heute stellte das Krankenhaus klar: Die Behandlung geht weiter.

Das Krankenhaus gibt aber an, dafür dringend Unterstützung zu benötigen. Denn nachdem es im März im Luisenhospital gebrannt hatte, steht es finanziell unter Druck.

Hilfe vom Land und Krankenkassen gefordert

"Das finanzielle Defizit bei der Mukoviszidose-Ambulanz besteht seit vielen Jahren. Es ist so, dass wir als Luisenhospital pro Jahr rund 300.000 Euro zuschießen, um den Betrieb der Ambulanz aufrechterhalten zu können“, sagt Ralf Wenzel, Vorstandsvorsitzender des Luisenhospitals. Und so eine Finanzierung kann sich das Krankenhaus nicht mehr leisten. Der Brand im März hat am Gebäude einen Schaden von 25 Millionen Euro verursacht. Und der sei immer noch nicht reguliert, sagt Ralf Wenzel.

Land zeigt sich gesprächsbereit

In der vergangenen Woche hat die Leitung des Luisenhospitals mit Vertreterinnen und Vertretern des Landes gesprochen. Nach Angaben der Klinikleitung ist deutlich geworden, dass das Land die Behandlung von Mukoviszidose-Erkrankten in Aachen gern erhalten würde. Dafür müsste aber der rechtliche Rahmen geschaffen werden, damit die Krankenkassen einen Teil der Kosten der Mukoviszidose-Ambulanz am Luisenhospital übernehmen könnten. Rund die Hälfte des Zuschusses von 300.000 Euro, den das Krankenhaus jedes Jahr für die Ambulanz aufbringt, sollte es schon sein, meint Ralf Wenzel. Den Rest könne man dann selbst und durch Spenden beitragen.

Versorgung der Patienten ist vorerst gesichert

Die rund 100 Patientinnen und Patienten, die jedes Jahr in die Mukoviszidose-Ambulanz kommen, werden jedenfalls weiter versorgt, versichert die Hospitalleitung, bis es eine Lösung gibt. Mit einer Erklärung des Landes, ob und wie die Mukoviszidose-Ambulanz am Luisenhospital unterstützt werden kann, rechnen die Verantwortlichen bis September.

Unsere Quellen:

  • Ralf Wenzel, Vorstandsvorsitzender Luisenhospital Aachen
  • Prof. Dr. Axel Scherer, ärztlicher Direktor Luisenhospital Aachen

Mukoviszidose-Patienten sollen in Aachen weiterbehandelt werden

WDR Studios NRW 12.08.2024 00:40 Min. Verfügbar bis 12.08.2026 WDR Online