Auf dem Foto ist ein der Elfrather See, ein großer See, der von Wald umrandet ist. In der rechten Bildhälfte ist ein Anlegesteg für Boote.

Freizeitareal am Elfrather See: Stadt Krefeld will Gänse abschießen

Stand: 13.06.2022, 17:44 Uhr

Der Elfrather See soll wieder zu einem Badesee werden, auch ein Surfpark und Joggingstrecken sollen Besucher anziehen. Ein Problem gibt es aber noch: zu viele Gänse. Dagegen hat die Stadt aber jetzt einen Plan.

Der Elfrather See mit Badestrand, drei beleuchtete Joggingstrecken, ein riesiger Surfpark – die Stadt Krefeld hat große Pläne mit dem Elfrather See und dem umliegenden Areal. Die Pläne der Stadt müssen noch durch verschiedene Ausschüsse und Bezirksvertretungen, sind aber schon recht konkret.

Zu viele Gänse – zu viel Kot

Auf dem Fot ist eine Wiese, die voller Gänsekot ist.

Für Badegäste ärgerlich: Gänsekot.

Neben diesen politischen Hürden steht der Stadt noch ein ganz anderes Problem im Weg: Am Elfrather See gibt es zu viele Gänse. Und deswegen sind Ufer und Wiesen übersät mit Gänsekot. Konkret geht es um Nil-, Grau- und Kanadagänse. Nil- und Kanadagänse sind keine heimischen Tierarten, vermehren sich in Deutschland aber schnell.

Die Gänse müssten weniger werden, damit der See als Badesee genutzt werden kann, so die Stadt. Wenn einfach mehr Menschen an den See kämen, würde das nicht ausreichen, um die Tiere zu vertreiben.

Besucher sollen bei Jagd geschützt werden

Also plant die Stadt Maßnahmen, um die Gänsepopulation zu verringern. Während der Jagdzeit vom 16. Juli bis zum 31. Januar sollen die Tiere zeitweise geschossen werden. Dabei will die Stadt ein spezielles Sicherheitskonzept ausarbeiten, damit keine Gefahr für die Besucher besteht.

Außerdem sollen die Eier der Tiere gegen Attrappen ausgetauscht werden, damit sich diese weniger fortpflanzen. Die Vogelschutzinseln sind davon erstmal ausgenommen. Zusätzlich zu den anderen Maßnahmen soll auch zeitweise eine Hundewiese in der Nähe des Sees dafür sorgen, dass die Gänse vertrieben werden. Außerdem soll der Gänsekot regelmäßig abgesammelt werden.

Duisburg als Vorbild

Die Stadt Krefeld orientiert sich hierbei an der Stadt Duisburg, die bereits seit 2010 am Toeppersee und der Sechs-Seen-Platte mit dem gleichen Gänse-Problem kämpft.

Jedoch schießt die Stadt Duisburg Gänse nicht mehr gezielt ab. Sie hat das mal ausprobiert, sagt Christine Kowallik von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet. Die Stadt habe solche Aktionen aber schnell wieder eingestellt.

"Es bringt nicht so viel, wie es Ärger macht." Christine Kowallik von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet

"Es bringt nicht so viel, wie es Ärger macht," sagt Kowallik. Denn Jäger dürfen Elterntiere gar nicht schießen. In der Jagdsaison findet man aber vor allem diese an den Brutgewässern. Die Nichtbrüter seien schon kaum mehr da. Und Gänsejagd stehe eben immer unter öffentlichem Druck, es gebe viele Kritiker. Daher lohne sich ein Abschuss nicht.

Die Erkenntnisse aus Duisburg müssen nicht direkt auf Krefeld übertragbar sein, sagt Kowallik. Der Elfrather See liege ländlicher als viele Duisburger Seen.

Eier-Attrappen oft erfolgreich

Weil die Stadt Duisburg aber stetig die Eier der Gänse absammelt, gelinge es dadurch inzwischen, die Population konstant zu halten.

Auch die Stadt Düsseldorf hat mit dem Austauschen von echten Eiern gegen Attrappen Erfolg. So hat sie die Anzahl der Kanadagänse in verschiedenen Parks nach eigenen Angaben bereits eindämmen können.

Weitere Themen