Im Umsonstcafé können sich die Ehrenfelder treffen und austauschen, ohne etwas kaufen zu müssen. Kaffee und ein kleines Buffet wird außerdem kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Gerade für Studierende ein wichtiges Angebot, die sich mit Kommilitonen nur zum Lernen treffen und nichts kaufen möchten. Und auch für Seniorinnen und Senioren mit kleiner Rente ein Angebot, das es, laut dem Leiter des Bürgerzentrums Ehrenfeld, Jonathan Sieger, selten in der Stadt gibt.
Wichtiger Austausch mit Stadtteilbewohnern
Bei einem Pressetermin legten die Bürgerzentren ihre kritische Lage dar und betonten den Nutzen, den sie für die Bürgerinnen und Bürger haben: ''Einerseits machen wir pädagogische Arbeit, andererseits sind wir ein Ort, wo Leute sich aufhalten und wo man extrem viel mitbekommt: wo drückt der Schuh, was sind Probleme im Stadtteil?'' erklärte Sieger.
''Und darauf können wir wieder mit pädagogischen Angeboten reagieren.''Räume, die aktuell für Angebote wie das Umsonstcafé oder den Umsonstladen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, könnte das Bürgerzentrum dann nicht mehr anbieten.''Und dann würde dieser Austausch mit der Stadtgesellschaft ganz schnell verloren gehen.''
Bedarf um die Hälfte gestiegen
Die neue Bewertung der Betriebskosten durch eine Unternehmensberatung und die Stadt zeigt: Die Bürgerzentren brauchen fast sieben Millionen Euro, um krisensicher zu sein. Sämtliche Rücklagen seien aufgebraucht. Bisher lag der Zuschuss der Stadt bei 3,8 Millionen Euro, damit übernahm sie rund 40% der Betriebskosten. Der Rest wird durch Fördergelder finanziert.
''Wir wissen, dass die Stadt Köln ein großes Budget- und Haushaltsproblem ab 2025 hat. Wir wissen auch, dass wir eine freiwillige Leistung sind'', sagte Sieger. Die Bürgerzentren würden daher wohl die Kürzungen zu spüren bekommen.
Auswirkungen erst im August absehbar
Die Bürgerzentren arbeiten laut eigener Aussage eng mit der Stadtverwaltung zusammen. Claudia Dyx vom Sozialamt der Stadt Köln, erklärte, man müsse nun die Haushaltsverhandlungen abwarten. Der erhöhte Bedarf sei angemeldet, aber ob er erfüllt werden könne, zeige sich erst im August.
Unsere Quellen:
- WDR-Reporterin vor Ort
- KölnerBürgerzentren
- Stadt Köln
Über dieses Thema berichtet der WDR am 22.04.2024 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Köln und im Radio auf WDR 2.