Draußen sein, feiern, essen, trinken - dafür ist der Brüsseler Platz im Kölner Belgischen Viertel bekannt und beliebt. Gewöhnlich rückt die Polizei hier nur an, wenn es den Anwohnern wieder zu laut geworden ist. Am Freitagabend gab es hier einen etwas anderen Einsatz. Frauen hatten auf der öffentlichen Toilette zwei Kleiderhaken entdeckt, mit denen etwas nicht stimmte: Einer der beiden war so an der Wand angebracht, dass man nichts daran aufhängen konnte.
Frauen schöpften Verdacht
Treffpunkt Brüsseler Platz
Als sie die Haken näher in Augenschein nahmen, entdeckten sie die kleinen Objektive: Die Haken waren getarnte Kameras. Die Frauen riefen die Polizei. Die Kameras hätten sich bei Bewegung in den Kabinen automatisch eingeschaltet, berichtete die Kölner Polizei am Dienstag. So seien Frauen in den Kabinen gefilmt und die Videos auf Speicherkarten festgehalten worden.
Die Filme hätten nicht per Funk abgerufen werden können, so die Ermittler. Der oder die Täter hätten die Speicherkarten also regelmäßig austauschen oder die Inhalte vor Ort speichern müssen. Wie lange die Kameras bereits in der Toilette hingen, sei derzeit noch unklar. Man hoffe auf Zeugen oder Zeuginnen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben.
Filme könnten im Internet landen
Fälle wie dieser in Köln werden immer wieder aufgedeckt. Besonders bösartige Täter veröffentlichen die Videos ihrer ahnungslosen Opfer auch auf Porno-Seiten im Internet. Die Fahndung nach den Tätern ist schwierig: Spionage-Kameras sind ein Massenprodukt und können für ein paar Euro überall im Internet bestellt werden.
Über dieses Thema berichten wir auch am Dienstag, 18.45 Uhr, in der "Aktuellen Stunde" im WDR-Fernsehen.
