Faruk Yildiz hat vor zwei Jahren einen ehemaligen Metzgerladen außerhalb des Dürener Stadtzentrums gemietet. In seinem "Café Mundus" betreibt er auch eine kleine Kaffeerösterei.
Faruk Yildiz
Während des Studiums in Portugal kam der Lehrer auf den Geschmack: fruchtig muss Kaffee schmecken. Darauf wollte er bei seiner Rückkehr nach Düren nicht verzichten. Faruk machte eine Kaffeeröster-Ausbildung, jetzt bietet er ein Dutzend selbstkreierte Mischungen an.
Der Renner: die "Dürener Röstung" - die Bohnen dafür stammen aus der "Finca Rosenheim" in Peru. Über mangelnde Kundschaft kann sich das "Café Mundus" in Düren nicht beklagen.
Kaffeerösten - eine Herzensangelegenheit
Christina Hofmann liebt ihre 30 Jahre alte Röstmaschine
Schon lange ist Christina Hofmann eine begeistere Kaffeetrinkerin. Jede neue Sorte, der sie begegnet, muss sie ausprobieren. Irgendwann machte die gelernte Forstwirtschaftlerin ihre Leidenschaft zum Beruf, las stapelweise Fachbücher, besuchte Röstmeister und trieb sich auf Messen rum.
Schließlich wurde sie Kaffeesommelière und röstet heute fast 20 verschiedene Kaffeesorten, zum Beispiel aus Kaffeebohnen, die in Whisky gegoren wurden.
Wichtigstes Werkzeug für ihren Erfolg: eine dreißig Jahre alte gasbetriebene Röstmaschine, an der sie alles per Hand einstellen kann. Temperaturkurven und Zeit - für die Jülicherin in ihrem Laden "Beans and Friends" gar kein Problem.
Mokka im "Samocca"
Ganz anders in der Kaffeerösterei "Samocca", der Lebenshilfe in Heinsberg. Röstmeister Hermann-Josef Fensky überlässt hier nichts dem Zufall, er fährt die Anlage mit einem Computer, damit jedes mal die genauen Temperaturen und Zeitspannen eingehalten werden.
Röstmeister Fensky bezieht seine Bohnen direkt bei den Kaffeebauern und kennt sie persönlich
Im Gegensatz zur industriellen Herstellung, bei der die Bohnen innerhalb von zwei Minuten bei 400 Grad geröstet werden, geht es in Heinsberg schonend zu. Etwa 20 Minuten dauert der Vorgang, bei maximal 200 Grad. Dadurch entfalten die Aromen eine besondere Wirkung.
Geld soll bei Kaffee-Bauern ankommen
Zwischen 8 und 30 Euro pro Kilo kosten die handgemachten Mischungen der drei Röstereien für die Kunden. Allen drei Geschäften ist wichtig, dass sie die Kaffeeproduzenten in den Erzeugerländern in Südamerika, Afrika oder Asien fair bezahlen.
Die Jülicher und Heinsberger Hersteller beziehen die Bohnen als Direktimport, Faruk Yildiz will bald mit einem peruanischen Produzenten zusammenarbeiten und die Bohnen direkt von dort schicken lassen. So kommt vom Verkauf der speziellen handgemachten Kaffeesorten das meiste bei den Bauern in den Plantagen an.