Der französische Präsident Emmanuel Macron erhält im kommenden Jahr den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Das gab das Karlspreisdirektorium am Freitag (08.12.2017) bekannt. Die Verleihung wird an Christi Himmelfahrt im Aachener Rathaus stattfinden.
Kampf Macrons gegen Nationalismus
Oberbürgermeister Marcel Philipp und der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums, Jürgen Linden, würdigten Macron für seine kraftvolle Vision von einem neuen Europa. Emmanuel Macron habe erklärt, er fühle sich geehrt und freue sich über die hohe Auszeichnung.
Leidenschaft für Europa
Das Karlspreisdirektorium betont in seiner Begründung für die Wahl Macrons, dass "sein entschiedener Kampf gegen jede Form von Nationalismus und Isolationismus zur Überwindung der europäischen Krise (...) ansteckend" sei. Oberbürgermeister Marcel Philipp nennt Macron einen mutigen Vordenker: Nach Macrons Denkanstößen müssten auch aus Deutschland konkrete Antworten kommen.
Macron macht Mut
Sowohl Linden als auch Philipp verwiesen auf die richtungsweisende Rede Macrons "Initiative für Europa“ an der Pariser Sorbonne im September. Dort hatte der Staatspräsident gesagt: "Ich überlasse nichts denen, die Hass, Spaltung oder nationale Abschottung versprechen. Ich überlasse ihnen keinen einzigen Vorschlag. Es liegt an Europa, Vorschläge zu machen."
Positive Reaktionen aus Politik
Der SPD-Vorsitzende Martin Schulz begrüßte die Auszeichnung Macrons und lobte seine Ideen für die EU. Auch wenn er nicht mit allem einverstanden sei, seien dies "wenigstens Vorschläge, über die man diskutieren kann".
Macron wird der 60. Träger des Karlspreises. 2017 ging die Auszeichnung an den Historiker Timothy Garton Ash. 1988 wurde der frühere französische Präsident Francois Mitterand mit dem Karlspreis ausgezeichnet.