Ungewöhnliche Anlageform: Die Hühner-Aktie

Stand: 09.02.2023, 14:38 Uhr

Nachhaltig leben und wissen, woher die Lebensmittel kommen - das ist der Wunsch vieler Verbraucher. Der "Hof zur Hellen" aus Velbert steuert eine Idee dazu bei: Der Hof vergibt bis Ende Februar Hühner-Aktien.

Von Anke Strotmann

Damit kann jeder, der möchte, Anteilseigner einer Hühnerherde werden. Landwirt Ulrich Krispin setzt auf dem "Hof zur Hellen" auf eine artgerechte Haltung. Die Hühner leben in einem mobilen Hühnerstall. Das hat den Vorteil, dass die Umwelt weniger belastet wird. Die Tiere haben im Sommer immer wieder frisches Gras in dem etwa 900 Quadratmeter großen Gehege. Außerdem werden zu hohe Koteinträge an einer Stelle vermieden.

Eier als Dividende

Vor einem Hühner Gehege steht ein Mann mit Mütze und brauner Jacke.

Landwirt Ulrich Krispin bietet Eier als Dividende

Die Hühneraktionäre fördern mit der Aktie eine regionale und nachhaltige Hühnerhaltung. Denn die Haltung ist aufwendiger und teurer als eine konventionelle Haltung. Als Dividende erhalten die Hühner-Aktionäre zwölf Monate lang wöchentlich fünf frisch gelegte Bio-Eier. Diese können direkt auf dem Hof abgeholt werden oder in einer Abholstation am Arrenberg in Wuppertal.

Männliche Küken werden aufgezogen

Und noch ein Vorteil: Die Hühner sind sogenannte Zweinutzungshühner. Das bedeutet, dass sowohl die Hennen genug Eier legen, als auch die Hähnchen gemästet werden können. Die Hähnchen werden auf dem Bioland Geflügelhof Bodden in Goch am Niederrhein aufgezogen.

Bewusstsein für unser Essen schaffen

Nach zwölf Monaten können die Aktionäre wählen, ob sie ihr Huhn lebend behalten. Viele entscheiden sich für ein Suppenhuhn. Die Bruderhähne gibt es auf Wunsch als Brathähnchen dazu. Ziel ist es auch, ein Bewusstsein für Lebensmittel zu schaffen, erklärt Landwirt Ulrich Krispin.

Aktien-Pakete für jeden Bedarf

Der "Hof zur Hellen" bietet drei unterschiedliche Aktie-Pakete an. Sie kosten zwischen 170 und 215 Euro im Jahr. Das sind 65 Cent pro Ei. Für die artgerechte Haltung seien die Aktionäre aber bereit, diesen Preis zu zahlen.