Ein Teilstück der Autobahn 44 zwischen Jackerath und Holz führt direkt durch den Braunkohletagebau Garzweiler. Gerade bei starkem Wind stürmt es auf dieser Autobahn stärker als anderorts. Seit der Eröffnung der Strecke von fünf Jahren musste die Autobahn sechs Mal gesperrt werden. Lkw kippten beim starkem Wind um. Ein junger Autofahrer kam bei einem Unfall – ohne Fremdeinwirkung – auf dem zehn Kilometer langen Teilstück ums Leben.
Gutachten zur Hälfte von RWE finanziert
Der Bau einer zunächst angedachten Schutzwand ist vom Tisch
Nach anderthalb Jahren liegt jetzt ein Gutachten vor, das zu dem Ergebnis kommt: Der Tagebau hat keinen signifikanten Einfluss auf die Windsituation an der Autobahn. Die Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH hatte das Gutachten in Auftrag gegeben. Es wurde zur Hälfte von RWE finanziert. Wäre der Tagebau für die verkehrsgefährdende Windsituation auf der Autobahn 44 verantwortlich gewesen, hätte der RWE-Konzern nachbessern müssen.
Keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen
Ein Teil des Tagebaus wird derzeit rekultiviert
Nun sind bauliche Veränderungen auf dem zehn Kilometer langen Autobahnabschnitt nicht mehr notwendig. Der Bau einer zunächst angedachten Schutzwand ist vom Tisch. Die ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen würden ausreichen, heißt es in dem Gutachten. Das sind derzeit Warnhinweise, Windanzeiger und Tempolimits. Laut Autobahn GmbH ist die Zahl der Unfälle, die auf die Windverhältnisse zurückzuführen sind, rückläufig. Die Autobahn sei kein Unfallschwerpunkt.
Verschiedene Szenarien simuliert
In dem Gutachten werden verschiedene Szenarien beleuchtet. Dabei spielt auch der Füllzustand der Garzweiler-Grube eine Rolle. Derzeit laufen Rekultivierungsmaßnahmen, bei denen ein Teil des Tagebaulochs zu landwirtschaftlichen Flächen umgewandelt wird. Ein Zusammenhang zwischen dem Tagebauloch und den starken Windverhältnissen konnte am Ende nicht nachgewiesen werden.