Kommunalpolitiker und ein Bus der Oberbergischen Verkehrsbetriebe

Mehr Busse fürs Oberbergische

Stand: 02.11.2022, 14:09 Uhr

Zwischen Lindlar, Engelskirchen und Gummersbach fahren ab dem Fahrplanwechsel im Dezember bald mehr Busse und sie fahren regelmäßiger. Das neue Liniennetz für den Westen kostet die Oberbergischen Verkehrsbetriebe OVAG mehr als 1,7 Millionen Euro - und verdienen kann sie daran vorerst wenig. 

Von Susanne Lang-Hardt

Busse fahren bald dort regelmäßiger, wo sie gebraucht werden. Zum Beispiel im Stundentakt zwischen Engelskirchen Bahnhof und dem katholischen Krankenhaus. Das ist auf dem Land ein großer Fortschritt. "Das Auto wird trotzdem wichtig bleiben", sagt Georg Ludwig, Bürgermeister von Lindlar. Zwei Autos pro Haushalt sind auf dem Land fast schon Standard - auch, weil die Busse bisher zu selten fahren und man sich selbst mit viel Mühe die Abfahrtszeiten nicht merken kann.

Viele Linien fahren jetzt im Stundentakt

Vor allem Schülerinnen und Schüler nutzen die Busse morgens und nachmittags. Nur dann sind die Wagen regelmäßig unterwegs. Tagsüber tut sich oft nur wenig. Das ändert sich jetzt. Zum Beispiel auf der Linie 307 von Gummersbach nach Lindlar. Sie wird als sogenannte Primärnetzlinie laut OVAG aufgewertet und fährt jetzt stündlich.

Berufspendler und Touristen profitieren vom Buslinien-Ausbau

Eine Bushaltestelle der Oberbergischen Verkehrsbetriebe

Der neue Fahrplan passt sich den Schichtplänen von Lindlars größtem Arbeitgeber, dem Edelstahlwerk Schmidt&Clemens, an. Berücksichtigt wird auch das benachbarte Industriegebiet Klause. Touristen profitieren ebenfalls vom Streckenausbau: Das Bergische Freilichtmuseum oder Metabolon sind bald gut mit den Öffentlichen zu erreichen.
Insgesamt richtet die OVAG elf neue Haltestellen ein. Agathaberg in Wipperfürth wird zusätzlich zum Bürgerbus-Verkehr neu an das Busnetz angeschlossen. Insgesamt schafft die OVAG zehn neue Busse an und beschäftigt 16 zusätzliche Fahrerinnen und Fahrer.

Bürgerbusse und Taxibus ergänzen das Angebot

Auf dem Land sind die Wege zwischen den Dörfern oft zu lang, die Fahrgastzahlen zu niedrig. Deshalb ergänzen die Bürgerbusvereine nach wie vor das Angebot. Dort, wo große Busse sich nicht rechnen, sind die ehrenamtlichen Fahrer mit ihren Kleinbussen im Einsatz. Manchmal setzt die OVAG auf solchen Strecken auch Taxibusse ein. Die Fahrt kostet genausoviel wie ein Busticket. Allerdings muss man vorher anrufen.

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