Ab diesem Jahr müssen Fluggesellschaften in der EU ihren Kraftstoffen aus Umweltgründen mehr nachhaltige Stoffe beimischen. Autofahrer kennen Biokraftstoffe schon lange: An den Tankstellen gibt es seit Jahren Benzin, das mit Zusätzen ohne fossile Brennstoffe angereichert ist – nämlich das E5 und E10.
Ähnliches gibt es auch im Flugverkehr: Durch neuartige Verfahren werden dort zur Herstellung des Kerosins zum Beispiel Abfälle aus der Landwirtschaft oder gebrauchte Speiseölreste genutzt.
Anteil nachhaltiger Kraftstoffe muss in EU nach und nach steigen
In diesem Jahr beträgt die Quote zunächst nur zwei Prozent. Sie steigt aber bis 2050 nach und nach auf 70 Prozent. Das sieht die so genannte "ReFuelEU Aviation“-Verordnung vor. In den Tanks werden künftig schwefelfreies Kerosin und "Sustainable Aviation Fuel“ gespeichert – also Kraftstoffe, die nicht auf fossilen Brennstoffen basieren. Deshalb plant der Düsseldorfer Flughafen ein Tanklager, in dem diese Kraftstoffe gespeichert werden.
Externer Investor baut und betreibt Tanklager
Finanziert und errichtet wird die Anlage von einem externen Unternehmen. Dieses betreibt auch das Lager für mindestens 20 Jahre. Nach einer Nutzungszeit von höchstens 25 Jahren geht es dann in das Eigentum des Flughafens über.
Ein solches Tanklager soll in den nächsten Jahren am Düsseldorfer Flughafen gebaut werden
Der Düsseldorfer Airport hat jetzt eine entsprechende europaweite Ausschreibung gestartet. Darin gebe es exakte Vorgaben zur sicheren und zukunftsgewandten Ausgestaltung des Tanklagers, sagt Flughafensprecher Tankred Stachelhaus. Dazu gehört etwa, dass der künftige Betreiber bis Ende 2029 einen bereits vorhandenen Gleisanschluss aktiviert und nutzt.
Kapazität steigt beträchtlich
Die Kapazität des neuen Tanklagers soll dann um rund ein Drittel höher liegen als die der bestehenden Anlagen. Für die nachhaltige Anlieferung des Kraftstoffs werde ein Bahnanschluss aktiviert, erklärt Flughafen-Chef Lars Redeligx. Die Anbindung ans Schienennetz ermögliche nicht nur eine klimaneutrale Anlieferung. So könnten auch Kraftstoffe von entfernteren Raffinerien einfacher, umweltfreundlicher und kostengünstiger beschafft werden.
Neue Tankanlage soll 2028 fertig sein
Der Flughafen bezieht sein Kerosin von Raffinerien in Köln-Godorf, Gelsenkirchen und Duisburg. Verwirklicht werden soll das neue Tanklager auf einer Fläche südlich der Halle 8 an der Frachtstraße. Wenn die neue Anlage steht, werden die alten Lager abgerissen. Das soll voraussichtlich in drei Jahren der Fall sein.
Unsere Quellen:
- Flughafen Düsseldorf
- Reporter vor Ort