Eine Filiale des Modekonzerns Esprit

Esprit-Insolvenz: 1.300 Mitarbeitende bangen um ihre Jobs

Stand: 01.08.2024, 17:28 Uhr

Von der insolventen Modekette Esprit bleibt in Deutschland wohl nur die Marke übrig. Ein Käufer für das Unternehmen konnte nicht gefunden werden.

Das teilte das Unternehmen am Donnerstag in Ratingen bei Düsseldorf mit. Der Betrieb werde deshalb in den kommenden Monaten ganz oder größtenteils heruntergefahren. "Wir müssen leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen", sagte der als Sanierer angetretene Christian Gerloff.

Damit bleibe allenfalls eine zweistellige Zahl der zuletzt 1.300 Mitarbeiter übrig, sagte Gerloff der Belegschaft.

Esprit-Betrieb wird größtenteils heruntergefahren

Für die Rechte an der Marke "Esprit" in Europa lägen zwei Angebote vor, hieß es in der Mitteilung. Diese gehören aber der börsennotierten Esprit Holding in Hongkong, die bereit ist, sie zu verkaufen. Nach mehreren Insolvenzen in europäischen Ländern hat sie praktisch kein operatives Geschäft mehr.

Ob Filialen erhalten bleiben, ist unklar

Wer den Zuschlag erhält, soll in den nächsten Tagen entschieden werden. Einer der Investoren wolle die Marke irgendwann neu beleben, ein zweiter wolle den Betrieb "in einem erheblich reduzierten Umfang" weiterführen, erklärte Gerloff. Dabei könnten etwa zehn der 56 eigenen Läden erhalten bleiben.

Für Esprit war es das zweite Insolvenzverfahren in vier Jahren. Bereits in der Corona-Pandemie 2020 hatte sich die Modekette angesichts geschlossener Läden unter den Schutzschirm des Insolvenzrechts begeben und 100 Filialen geschlossen. Die Modebranche erlebt seit Jahren eine Pleitewelle.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur Reuters