Erste Hilfe am Hund
Lokalzeit Bergisches Land. 12.09.2024. 03:10 Min.. Verfügbar bis 12.09.2026. WDR. Von Gerlinde Spratte.
Erste Hilfe für Hunde in Wuppertal
Stand: 10.09.2024, 15:16 Uhr
Druckverband und Herz-Lungen-Wiederbelebung klingt sehr nach Erste-Hilfe-Kurs. Ist es auch. Allerdings für Vierbeiner. Seit August bietet Thomas Grethe vom Deutschen Roten Kreuz in Wuppertal Erste Hilfe am Hund an.
Von Gerlinde Spratte
Der Plüschhund, der Gummihund und jede Menge Verbandsmaterial liegen bereit. Geübt wird im Kurs nicht am lebenden Objekt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen zunächst den Puls tasten und die Atmung kontrollieren. Und das geht anfangs besser, wenn nichts zappelt.
Für zu Hause empfiehlt Ausbilder Thomas Grethe vom Deutschen Roten Kreuz, regelmäßig die Parameter am eigenen Tier zu checken. So könne der Hund schon daran gewöhnt werden, wenn er in eine Stresssituation kommt. Und auch, um veränderte Werte mitzubekommen.
Kursteilnehmerin Corina Findeisen möchte für den Ernstfall besser gerüstet sein. Ihr Hund hatte mal einen kleinen Erstickungsanfall, erzählt sie. Sie habe sich unglaublich hilflos gefühlt. Deshalb macht sie jetzt den Kurs.
Eigenschutz mit Maulschlinge
Die sogenannte Maulschlinge, damit der Hund nicht zuschnappen kann.
Jetzt geht es an die Maulschlinge mit einem breiten Gewebeband. Zur Not tut es aber auch ein Schnürsenkel, wenn gerade nichts anderes zur Hand ist. Die Maulschlinge ist wichtig, damit der Hund nicht zuschnappen kann, wenn er Schmerzen hat.
"Eigenschutz geht immer vor", sagt Thomas Grethe. Er hat selbst drei Hunde. Und wenn der Hund knurrt oder schnappt, müsse man halt Abstand halten. Aber vielleicht klappt es ja auch mit Bestechung - dem Lieblingsleckerli zum Beispiel.
Reanimation: Mund zu Schnauze
Ist der Hund bewusstlos und ohne Puls, muss er reanimiert werden. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung ist ähnlich wie beim Menschen. Thomas Grethe macht vor, wie es geht. Kopf überstrecken beim Hund, Zunge raus und dann erst zweimal beatmen. Mund zu Nase. Gewöhnungsbedürftig.
Kursteilnehmerin Corina Findeisen übt die Erste Hilfe für den Hund.
Danach wird der Hunde-Dummy am Brustkorb 30 Mal gedrückt. Jetzt dürfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Reihe nach üben.
Als nächstes werden Verbände angelegt. In dem Kurs geht es aber auch um den Transport verletzter Tiere, Vergiftungen oder Krampfanfälle. Alles Tipps und Tricks für den Notfall.
Kein Tierarzt-Ersatz
Einen Rat hält der Kursleiter für besonders wichtig: „Wir stillen Blutungen, wir versorgen kleine Verletzungen und solche Sachen, aber ein Tierarztbesuch sollte immer dann die Folge sein, damit solche Sachen auch vernünftig diagnostiziert werden,“ so Thomas Grethe. Nach viereinhalb Stunden ist der Kurs dann auch vorbei - und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zufrieden.
Unsere Quellen:
Über dieses Thema berichten wir am 12.09.2024 auch im Fernsehen in der Lokalzeit Bergisches Land um 19:30 Uhr.