Fassade des Gebäudes auf dem ehemaligen Militärgelände in Straelen im Kreis Kleve

Altes Militärgelände: Polizei löst illegale Technoparty in Straelen auf

Stand: 04.12.2023, 19:24 Uhr

Die Polizei hat am Wochenende in Straelen im Kreis Kleve eine illegale Technoparty auf einem ehemaligen Militärgelände aufgelöst. Etwa 250 Raver, vor allem aus den Niederlanden, waren gekommen, um in den alten Gebäuden und Bunkern abzutanzen.

Von Petra Vennebusch

In der Nacht zu Sonntag waren bereits zahlreiche Feiernde auf dem Gelände als die Polizei eintraf. Anwohner hatten sich über den Lärm beschwert. Eine weitere dreistellige Personenzahl sei auf dem Weg zu dem illegalen Rave gewesen. Polizisten und Polizistinnen aus ganz NRW und den Niederlanden waren im Einsatz. "Das Ziel war, die Party so schnell wie möglich zu beenden und den Zulauf zu stoppen", berichtet Philipp Pütz von der Kreispolizei Kleve.

Eine Gruppe an Menschen am Eingang zum Rave

Die Polizei hat dann Kennzeichen und Personalien der illegalen Partygäste notiert. Sie hatten sich vermutlich in Chatgruppen und über soziale Medien zu dem Rave in Straelen verabredet. Nun müssen sie mit Anzeigen wegen Ruhestörung, Sachbeschädigung und gegebenenfalls auch Hausfriedensbruch rechnen.

Altes Militärgelände in Straelen soll Naturschutzgebiet werden

Der ehemalige Fliegerhorst der Bundeswehr gehört seit 2017 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Hier soll ein großes Naturschutzgebiet als nationales Naturerbe mit Wäldern, Wiesen und Heiden entstehen. Ein Teil ist bereits öffentlich zugänglich, das Gelände mit Bunkern und Gebäuden mit Zäunen abgeriegelt.

"Hier gibt es eine ungesicherte Kläranlage. Wer da hineinfällt, kommt nicht mehr raus." Katja Behrendt, Naturerbe GmbH

Aus gutem Grund: "Hier gibt es eine ungesicherte Kläranlage. Wer da hineinfällt, kommt nicht mehr raus. Auch Treppen ohne Geländer sind echte Gefahrenquellen", sagt Katja Behrendt von der Naturerbe GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Schon mehrere illegale Raves in Bunkern

Trotzdem oder gerade deshalb üben solche Lost Places eine Faszination aus. "Wir haben alleine im Kreis Kleve in letzter Zeit dreimal solche illegale Partys meist in Bunkern aufgelöst", sagt Philipp Pütz von der Klever Kreispolizei.

Aber Zäune zu zerschneiden sei kein Kavaliersdelikt und Partys in unbeleuchteten, maroden Gebäuden einfach gefährlich. "Wenn dann noch Drogen und Alkohol im Spiel sind, kann viel passieren", sagt der Polizeisprecher.

Quellen:

  • Kreispolizei Kleve
  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt 

Über dieses Thema berichten wir am 04.12.2023 im WDR Fernsehen in der Lokalzeit aus Duisburg.