Zu sehen sind einige Baby-Enten, die dicht zusammengedrängt in einem Eimer hocken.

Tierretter in Uniform: Feuerwehr rettet fünf Entenküken

Stand: 08.07.2024, 17:41 Uhr

Fünf Entenküken sind in Gräfrath ihrer Mama ausgerissen und saßen in einem Becken des Klärwerks Solingen fest. Klingt niedlich, hätte aber auch schief gehen können. Deswegen schritt die Feuerwehr Solingen zur Tat.

Es muss ein ganz schöner Schreck für Mama Ente gewesen sein. Fünf Küken auf einen Schlag. Verschwunden in einem tiefen Becken mit brauner Brühe, unerreichbar für ihre helfenden Flügel. Und dann kommt auch noch eine Handvoll riesiger Menschen mit Keschern und Uniformen und stochert nach dem gefangenen Nachwuchs!

Was Mama Ente erschreckt in die Flucht treibt, ist für Markus Klapper und sein Team von der Feuerwehr Solingen einer der Einsätze, über die man sich sogar ein kleines bisschen freut. "Das ist schon immer niedlich. Bei sowas nehmen wir dann auch mal unser Handy mit zur Einsatzstelle", sagt er schmunzelnd.

Zu sehen sind Personen, die mit Keschern versuchen etwas aus dem Wasser zu befreien

Mit Keschern angeln die Feuerwehrleute nach den Entchen

Mitarbeiter des Klärwerks hatten sie alarmiert. Mit Kescher und Transportboxen bewaffnet ging es also zum Ort des Geschehens: Ein so genanntes Belebungsbecken am Klärwerk, das zur biologischen Reinigung von Abwassern genutzt wird. Auf den ersten Blick wird klar: Alle Entchen sind wohlauf - und erfreulicherweise auch noch nicht in Richtung Abfluss geschwommen.

"Da hätten wir dann auch nichts mehr tun können", so Klapper. "Da hätte der Sog sie untergehen lassen und sie wären ertrunken."

Küken tauchen während Rettung immer wieder ab

Mit Keschern an verschiedenen Stellen des Beckens positioniert, um die Küken auch weiterhin an einem Ausflug in den Abfluss zu hindern, angelten die Feuerwehrleute nach den Ausreißern. Die fanden das leider ziemlich furchteinflößend und tauchten immer wieder unter.

"Zum Glück scheint einer unserer Kollegen damals auf der Kirmes sehr viel beim Entchen angeln trainiert zu haben." Markus Klapper, Einsatzleiter bei der Feuerwehr Solingen
Zu sehen ist eine Baby-Ente in einem Kescher.

Erwischt: Ein Entlein im Kescher

"Seine Trefferquote war auf jeden Fall sehr hoch", sagt Klapper. Nach nur zehn Minuten hatten die sechs Einsatzkräfte die Entchen heile in einen Bottich umgesiedelt, wo sie - bereitgestellt vom Team der Kläranlage - sogar ein Schälchen mit Wasser vorfanden. Zerzaust, etwas schlammig und verschreckt waren sie.

Entenküken von Mitarbeitern versorgt

"Aber ich glaube, als dann alle fünf wieder vereint waren, war dann auch alles wieder gut für die Tierchen", sagt Einsatzleiter Klapper.

Bis Mama Ente wieder auftaucht, werden die fünf Entenküken jetzt bei den Mitarbeitern der Kläranlage versorgt. Doch die sind guter Dinge: Die Entenfamilie ist auf dem Gelände bekannt, heißt es. Allzu lange dürfte es also nicht dauern, bis sie alle wieder vereint sind.

Über dieses Thema berichtet der WDR am 08.07.2024 auch im Radio auf WDR 2.

Unsere Quellen:

  • Feuerwehr Solingen

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